Klimawandel verschärft den Hunger auf der Welt
Die deutsche Hilfsorganisation Welthungerhilfe warnt vor neuen Gefahren für die Ernährungssicherheit durch den Klimawandel in ohnehin gefährdeten Staaten. „Die Bekämpfung von Hunger und Unterernährung in einem sich wandelnden Klima erfordert groß angelegte Maßnahmen, um klimawandelbedingte Ungerechtigkeiten zu beseitigen und gleichzeitig Umweltveränderungen zu minimieren, die katastrophal für die Menschheit sein könnten“, heißt es in dem am Dienstag in Berlin vorgestellten Welthungerindex 2019 der Organisation. Ein herber Rückschlag sei, dass die Zahl der Hungernden seit drei Jahren steige. Im Jahr 2015 lag diese Zahl bei 785 Millionen Menschen, derzeit sind es 822 Millionen. In ihrem jährlichen Bericht bewertet die Organisation die Lage in einzelnen Staaten anhand von vier Indikatoren: Anteil der Unterernährten sowie Auszehrung, Wachstumsverzögerung und die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren. In der Zentralafrikanischen Republik als einzigem Land wird die Lage als „gravierend“eingestuft. Im Tschad, auf Madagaskar, im Jemen und in Sambia ist die Hungerlage „sehr ernst“. Unter den 117 berücksichtigten Ländern weisen 43 ernste Hungerwerte auf. „Die Verantwortung für den Klimawandel und seine Folgen sind sehr ungerecht verteilt. Die Menschen, die ihn am wenigsten verursacht haben, leiden am stärksten unter seinen Auswirkungen“, warnte Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe.