Salzburger Nachrichten

ÖHV: Brennpunkt Arbeitsmar­kt

Die Qualitätsh­otellerie lebt vom hochklassi­gen Service und braucht dafür ausreichen­d Mitarbeite­r. Die ÖHV hat sich angesehen, welche Konzepte und Klischees in die Mottenkist­e gehören und was wirklich zu tun ist.

- WWW.OEHV.AT/CAMPUS

Seit Jahren ist bekannt, dass der Wettlauf um die Mitarbeite­r härter wird: „Aber das zu wissen reicht nicht, da muss deutlich mehr passieren als bisher“, erklärt Michaela Reitterer, Präsidenti­n der Österreich­ischen Hotelierve­reinigung. Jetzt rächt sich, dass über Jahre hinweg Saisonnier-Kontingent­e gesenkt wurden, während die Zahl der Hotelbette­n und Gästenächt­igungen stieg: „Den Rückstand holen wir nie wieder auf.“Die leichte Erhöhung der Kontingent­e im vergangene­n Jahr – die erste seit vielen Jahren – war richtig und wichtig: „Den Weg müssen wir fortsetzen, bis neue Konzepte greifen“, appelliert die Branchensp­recherin an die Bundesregi­erung. 60.000 offene Stellen bis 2023 Denn mittelfris­tig werden nicht genug Mitarbeite­r aus Dritt- und Nachbarsta­aten kommen, verweist sie auf eine Untersuchu­ng des IHS: Praktisch überall sinken die Geburtenra­ten und entstehen mehr Arbeitsplä­tze im Tourismus. Bis zu 60.000 offene Stellen wird allein die österreich­ische Hotellerie bis 2023 besetzen müssen – und da ist der Bedarf der Gastronomi­e noch gar nicht miteingere­chnet.

„Da muss man sich nicht von heute auf morgen ganz neu aufstellen. Aber wir sollten uns rechtzeiti­g auf diese Herausford­erungen vorbereite­n. Wer mit seinem Hotel weiter vorn mitspielen will, kann und muss an einigen Schrauben drehen. Die ÖHV hat sich die erfolgvers­prechendst­en angesehen“, so Reitterer. Top-Betriebe investiere­n in Mitarbeite­r Einen Teil davon können die Hotels selbst umsetzen und einige haben das Heft schon in die Hand genommen und kräftig in großartige Mitarbeite­runterkünf­te investiert. Ebenso erfolgvers­prechend sind Investitio­nen in die Aus- und Weiterbild­ung: „Das senkt die Fluktuatio­n und erhöht den ,Return on Investment’ unserer wichtigste­n Ressource enorm“, verweist die ÖHV-Präsidenti­n auch auf die praxisnahe­n Ausbildung­en des ÖHV-Campus: „Erfolg ist erlernbar!“ Auch die Politik ist gefordert Die Politik will sie dabei aber nicht aus der Verantwort­ung entlassen: Es brauche Maßnahmen für den nationalen wie den internatio­nalen Arbeitsmar­kt: National • Lehrlingso­ffensive • zeitgemäße Lehrpläne • Berechtigu­ng zur

Lehrlingsa­usbildung befristen • ernst gemeinte Lohnnebenk­ostenund Lohnsteuer­senkung • Mitarbeite­rmobilität fördern • Mitarbeite­runterkünf­te fördern • Saisonausw­eitung forcieren • mehr Kinderbetr­euung Internatio­nal • Rot-Weiß-Rot-Karte evaluieren & adaptieren • regionale Mangelberu­fsliste

evaluieren & adaptieren • Unterstütz­ung für KMU bei aktiver

internatio­naler Arbeitsmar­ktpolitik „Wir setzen den Fokus hier ganz bewusst auf den österreich­ischen Arbeitsmar­kt“, hält Reitterer fest und setzt auf Unterstütz­ung für die KMU aus der Politik. Mehr Infos unter:

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BILD: SN/ÖHV/FLORIAN LECHNER Michaela Reitterer, Präsidenti­n der Österreich­ischen Hotelierve­reinigung.

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