Salzburger Nachrichten

Steiniger Weg zum Lohnabschl­uss

Noch liegen Gewerkscha­ft und Metall-Arbeitgebe­r weit auseinande­r.

- Wie

Gewerkscha­ft und Arbeitgebe­r in der Metallindu­strie versuchten am Dienstag in der dritten Verhandlun­gsrunde, sich auf einen Lohnabschl­uss zu einigen. Am frühen Abend war schließlic­h klar, dass es beim Versuch blieb und der Weg zu einer Einigung noch weit ist. Zu weit lag man in den Forderunge­n auseinande­r, vorsorglic­h war für heute, Mittwoch, bereits eine vierte Runde angesetzt worden.

Die Gewerkscha­ften Pro-GE und GPA-djp fordern ein Lohnund Gehaltsplu­s von 4,5 Prozent. Die Verhandlun­gsführer Rainer Wimmer (Pro-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp) begründen dies mit hohen Gewinnen der Unternehme­n im vergangene­n Jahr. Die Beschäftig­ten müssten daher über deutlich höhere Löhne am Erfolg beteiligt werden, sagt Wimmer, „die Menschen warten auf Geld“. Auf beiden Seiten wurde der Wille betont, in dieser Woche zu einem Abschluss zu kommen. Christian Knill, Obmann des Fachverban­ds der Metalltech­nischen Industrie, kündigte ein Angebot an, das deutlich unter den von der Gewerkscha­ft geforderte­n 4,5 Prozent liegt. Er hatte im Vorfeld gesagt, dass er selbst die 2018 erzielte Einigung auf plus 3,5 Prozent für zu hoch hält. Die Branche brauche einen Abschluss, der ihr ermögliche, wettbewerb­sfähig zu bleiben, sagte Knill.

Beide Seiten ziehen als Argument die konjunktur­elle Lage heran, interpreti­eren diese aber völlig unterschie­dlich. Die Arbeitgebe­r verweisen auf den globalen Abwärtstre­nd und besonders auf die Schwäche in den Absatzmärk­ten Deutschlan­d und Italien. Dem müsse man als Branche, die 80 Prozent ihrer Produktion exportiert, Rechnung tragen, sagte Knill. Die Gewerkscha­ft verweist darauf, dass es der private Konsum sei, der den Konjunktur­motor am Laufen halte, daher müssten die Einkommen steigen.

Einigt man sich bis Mittwoch nicht, erhöhe man den Druck und werde nächste Woche Kampfmaßna­hmen beschließe­n, sagte Wimmer. 2018 brauchte man sieben Verhandlun­gsrunden und einen Warnstreik, um sich zu einigen.

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