Wiener Stararchitekten planen in Welterbezone
SALZBURG-STADT. An einem sensiblen Standort in der Salzburger Altstadtschutzzone steht ein Bauprojekt an. Die Eigentümer von Schloss Arenberg wollen ihr medizinisches Ausbildungszentrum für Ärzte erweitern. Ein Zubau ist im Herzstück des Schlossparks geplant, zwischen Bürglstein und Arenbergstraße, am Fuß des Kapuzinerbergs. Eine mächtige Eiche dominiert das Grundstück. Der Boden ist geschichtsträchtig, hier war einst ein römischer Friedhof.
„Wir haben einen ersten Entwurf eingereicht“, bestätigt Wolfgang Aulitzky, Vorstandsmitglied der Salzburg-Stiftung der American Austrian Foundation (AAF), auf SN-Anfrage. Darüber müsse die Sachverständigenkommission für die Altstadterhaltung (SVK) beraten. „Es geht darum zu hören, was die SVK von uns einfordert.“Nachsatz: „Wir werden den Kompromiss suchen und finden.“Bei diesen Sätzen schwingt die Sorge um negative Schlagzeilen mit, wie sie beim benachbarten Projekt Rehrlplatz auf der Tagesordnung standen.
Der Entwurf für den Neubau stammt von den Wiener Stararchitekten Coop Himmelb(l)au rund um Wolf D. Prix. „Wir wollten das führende österreichische Architekturbüro mit der Planung beauftragen“, erklärt Aulitzky. Es müsse möglich sein, zeitgenössische Architektur auch hier auf einem solchen Bauplatz umzusetzen. „Salzburg ist eine Kulturhauptstadt. Salzburg verträgt auch moderne Gebäude.“
Dem Vernehmen nach ist ein ringförmiger Bau rund um die Eiche geplant. Wolfgang Aulitzky spricht von einer „Gebäudeskulptur“, die von der Idee her an den Skulpturenpark von Schloss Arenberg anknüpfe. „Der Baum soll erhalten werden – und das ist auch möglich.“Neben Hörsälen sollen auch 26 Wohneinheiten für Seminarteilnehmer entstehen. Wie groß der Zubau dimensioniert ist, liegt noch nicht auf dem Tisch.
Bereits beim Kauf von Schloss Arenberg 2001 durch die Stiftung war von Erweiterungsplänen die Rede. Das Grundstück bei der Eiche ist als Bauland gewidmet. Die Revitalisierung von Schloss und Park war vorrangig, nach dem Großbrand in dem denkmalgeschützten Gebäude stand 2009 eine zweite Sanierung an.