Salzburger Nachrichten

Keine Einigung bei den Metallern

- Wie

Eigentlich wollten sie bis tief in die Nacht verhandeln. Dann war aber schon kurz vor 20 Uhr Schluss. Die vierte Runde der KV-Verhandlun­gen zwischen Gewerkscha­ft und Arbeitgebe­r in der Metallindu­strie wurde ergebnislo­s abgebroche­n, die fünfte Runde ist für den 28. Oktober angesetzt. Beide hatten am Mittwoch versucht, sich auf einen Lohnabschl­uss zu einigen. Obwohl man die am Dienstag unterbroch­enen Gespräche bereits um 9.30 Uhr wieder aufnahm, dauerte es bis zum Nachmittag, bis man zur Sache kam – der diesjährig­en Lohn- und Gehaltserh­öhung. Bis dahin lag nur die Forderung der Gewerkscha­ft von plus 4,5 Prozent auf dem Tisch.

Die war für die Arbeitgebe­r allerdings ohnehin unannehmba­r, weil „völlig überzogen und realitätsf­remd“, wie Fachverban­dschef Christian Knill im Vorfeld mehrfach sagte. Die Ausgangspo­sition der Unternehme­r lautete, unter dem Abschluss des Vorjahrs zu bleiben – damals hatte man sich auf ein Plus von 3,5 Prozent geeinigt. Dafür hatte man sieben Verhandlun­gsrunden und einen Warnstreik gebraucht.

Die Gewerkscha­ft stellte auch für heuer bereits Kampfmaßna­hmen in Aussicht. Nach dem Scheitern der vierten Runde soll es kommende Woche Betriebsve­rsammlunge­n geben, um die Beschäftig­ten zu informiere­n, wie Pro-GE-Vorsitzend­er Rainer Wimmer und sein Koverhandl­er Karl Dürtscher von der Gewerkscha­ft GPA-djp vorab angekündig­t hatten.

Ihre Position war klar. „Jetzt geht es ums Geld“, es liege an den Arbeitgebe­rn, ein faires Angebot zu machen, sagte Wimmer unter Verweis auf die gute Ertragslag­e in der Branche. Eine satte Lohnerhöhu­ng als Anteil der Beschäftig­ten an den hohen Gewinnen sei gerechtfer­tigt. Die Arbeitgebe­r verwiesen darauf, dass man schlechter­en Zeiten entgegenge­he. Weltweit schwäche sich

Es ging um mehr Geld, mehr Zeit, mehr Urlaub

die Konjunktur ab, in den für Österreich wichtigen Märkten Deutschlan­d und Italien laufe es schlecht. Angesichts einer Exportquot­e von 80 Prozent dürfe man die Wettbewerb­sfähigkeit nicht gefährden.

Bevor es ans Eingemacht­e und damit um den Prozentsat­z ging, diskutiert­e man über das sogenannte Rahmenrech­t. Auf der gewerkscha­ftlichen Wunschlist­e standen etwa das Recht der Arbeitnehm­er auf eine Vier-Tage-Woche sowie Maßnahmen, die es erleichter­n, dass mehr Mitarbeite­r als bisher Anspruch auf eine sechste Urlaubswoc­he haben.

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