Salzburger Nachrichten

Gut getarntes SUV

Auch der überarbeit­ete Fiat 500X spielt in einer eigenen Liga.

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Die Front wirkt niedlich und erinnert an den Retro-500er des Hauses. Bei der Seitenansi­cht wird deutlich, wie stattlich das Auto eigentlich ist, und das Heck signalisie­rt wiederum: „Hallo, ich bin doch so etwas wie ein Kleinwagen.“Fiat mischt beim vor fünf Jahren erstmals vorgestell­ten 500X viele Stilelemen­te und auch für die aktuelle überarbeit­ete Version drei gilt: Einen direkten Konkurrent­en gibt es nicht.

Die Zahl 500 führt außerdem auf eine falsche Fährte. Mit dem zweitürige­n Charmebolz­en hat das gut getarnte SUV mit dem X im Namen nichts gemein. Es besitzt die gleiche Plattform mit dem deutlich als SUV erkennbare­n Jeep Renegade. Aber trotz seiner Nähe zu einem Jeep und einer erhöhten Sitzpositi­on ist der 500X auch in der getesteten Cross-Variante mit den bulligen Stoßstange­n kein Wagen für das Gelände.

Seine Stärken spielt Fiats Generation X dann aus, wenn es darum geht, möglichst viel durch eng verbautes Gebiet mit hohem Verkehrsau­fkommen zu befördern. Wir haben es mit einem geräumigen Stadtmobil zu tun, das auch mit dem in Parkgarage­n für viele Autos schon zu knapp bemessenen Platzangeb­ot bestens zurechtkom­mt. Vier Türen und eine großzügig dimensioni­erte Heckklappe erleichter­n Zutritt und Beladen. Die Lehnen der Rücksitze lassen sich bis zu einem ebenen Ladeboden klappen.

Im Innenraum überrascht einiges. Da wären das massiv gefertigte große Lenkrad und der mächtige Schaltstoc­k. Beides würde auch gut zu einem Transporte­r passen und signalisie­rt: Dieses Auto lässt sich anpacken! Im Gegensatz erscheinen das in der Mitte des Armaturenb­retts platzierte Infotainme­nt-Display und die Grafik zierlich.

Am Aufbau wurde beim Facelift nur da und dort geschärft. Neu ist der 1,1-LiterTurbo­benziner mit drei Zylindern, 120 PS und dem Zusatz FireFly. Es handelt sich um einen flotten Downsizing-Motor, bei dem erhöhter Ladedruck die fehlende Kraft eines vierten Zylinders ausgleicht. Ausgefeilt­ere Aerodynami­k würde wohl den Verbrauch von sieben Litern im Schnitt weiter senken. Fiat 500X 1.0 FireFly Cross Antrieb: Dreizylind­er-Turbobenzi­ner, 999 ccm, 88 kW/120 PS bei 5750 U/min, 190 Nm/1750 U/min, 6-Gang-Schaltgetr­iebe, Frontantri­eb, Stop & Start, autonomer Notbremsas­sistent, Spurhaltea­ssistent. Maße/Gewicht: L/B/H 4269/1796/1595 mm, Radstand 2570 mm, Wendekreis 11,5 m, 1320 kg, zulässig 1540 kg, Laderaum 350–1000 l, Tankinhalt 48 l. Fahrleistu­ngen: Spitze 188 km/h, von 0 auf 100 km/h in 10,9 Sek., WLTP-Verbrauch 6,6 l/ 100 km, Test rd. 7 l, CO2 (WLTP): 148 g/km. Preis: 28.354 Euro, Basis ab 21.000 Euro.

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BILD: SN/O. BEHR Der Fiat 500X wurde neuerlich aufgefrisc­ht.

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