Salzburger Nachrichten

Heiter und gelassen in der Wohnbaukri­se

-

Wenn die nach wie vor hervorrage­nde Wirtschaft­slage im Land die Steuereinn­ahmen sprudeln lässt, dann dürfen sich die Regierende­n stets gelassen zurücklehn­en. Entspreche­nd heiter präsentier­ten die Regierende­n im Chiemseeho­f am Freitag das Landesbudg­et für 2020. Für kleine Spitzen sorgten die in Wien stattfinde­nden Sondierung­sgespräche für eine neue Bundesregi­erung. Landesräti­n Andrea Klambauer meinte kokett: Sie werde in Wien berichten, wie gut das alles in Salzburg funktionie­re. Klambauer ist ja Teil des Verhandlun­gsteams der Neos, die in Wien eine Dirndlkoal­ition nach Salzburger Modell herbeisehn­en. „Aber wir brauchen euch ja gar nicht“, entgegnete der grüne Landesvize Heinrich Schellhorn mit Verweis darauf, dass ÖVP und Grüne allein eine Mehrheit schaffen.

Aber zurück zum Salzburger Budget: Man hatte fast den Eindruck, als seien alle Probleme im Land abgeschaff­t. Nicht einmal der Umstand, dass der soziale Wohnbau wegen der Kostenexpl­osion am Bau mehr und mehr zum Erliegen kommt, scheint aufzuregen. Faktum ist: Die Auflösung der alten Wohnbauför­derung war sicher nötig. Das half aber vor allem, das Budget insgesamt zu sanieren. Neue Impulse für günstiges Wohnen gab es, doch im geförderte­n Wohnbau steht man wieder an. Ebenso offen ist, wie die groß angekündig­te Bodenoffen­sive jetzt mit Taten erfüllt wird.

Und dann gibt es ja eine Million Euro mehr für den Klimaschut­z: Auch das klingt nicht gerade nach großen Akzenten. Hermann Fröschl

Newspapers in German

Newspapers from Austria