In 18 Minuten Menschen inspirieren
Eine Ideenkonferenz in Kuchl widmet sich der Zuversicht. Das Format kommt aus den USA – eine Milliarde sehen jährlich die Videos online.
5, 4, 3, 2, 1. Wenn Bea Grubenthal nicht weiterweiß, zündet sie innerlich den Raketenstart. 5, 4, 3, 2, 1 – und sie legt los. Das war nicht immer so. Mit 23 Jahren war die Salzburgerin ausgebrannt, konnte nicht schlafen, fühlte sich leer. Wie ihr Leben nun aussieht – und was sie neben dem Raketenstart dorthin gebracht hat –, erzählt sie bei einem TEDx Talk. Eine Milliarde Menschen schaut jährlich die Videos dieser Ideenkonferenz an.
Am Samstag findet an der FH Salzburg der erste TEDx Talk in Kuchl statt. 100 Besucher hören dabei Vorträge von zehn Experten. 18 Minuten sprechen der Holzchemiker, die Neurobiologin, der Paragleiter, die Sängerin von ihrer Idee, ihrem Erfolgsmodell, ihrem Forschungsprojekt. Das Thema: Zukunft braucht Zuversicht. „Die Kunst bei der TEDRede ist es, die Leute zu fesseln, zu inspirieren, zum kritischen Denken zu bewegen“, sagt Organisator Markus Petruch. Für jene, die kein Ticket mehr bekommen: Die Videos zu den Vorträgen kann man demnächst auf dem TEDx-YouTube-Kanal ansehen.
Das Format kommt ursprünglich aus den USA, seit einigen Jahren werden die TED Talks in Vancouver, Kanada, abgehalten. TEDx sei nun ein Ableger der Talks, für die man eine Lizenz brauche, sagt Petruch. „Das Format passt zu Kuchl, der Ort hat etwas Traditionelles, gleichzeitig aber etwas Fortschrittliches.“
Jedem Experten wird ein Trainer zur Seite gestellt, um die 18Minuten-Rede vorzubereiten. Bea Grubenthal hat der Trainer geholfen, ihre Geschichte zu ordnen. Die 28-Jährige spricht darüber, wie jemand das Leben erfüllend gestalten kann – positiv für einen selbst und die Gesellschaft. Vor fünf Jahren setzte sie einen Schnitt: Sie hat den Job gekündigt und ihre Beziehung beendet. „Ich habe meine Seele verkauft durch einen All-in-Vertrag.“Sie habe die Erwartungen anderer erfüllen wollen, ohne die Kontrolle über ihr Leben zu übernehmen.
Die Salzburgerin begann ihr Leben wie Module zusammenzubauen. Zuerst machte sie sich als Sporteventmanagerin selbstständig. Der Job ist ortsunabhängig, weshalb sie um die Welt reiste: Sie zog von Nicaragua, Kolumbien, Mexiko, Kanada, USA, Peru, Brasilien, Argentinien zurück nach Wien. Denn die Salzburgerin hat geheiratet, einen Mexikaner. „Wir wollten lieber in Österreich als in Mexiko leben.“
Was ist nun ihre Idee, was sollen die Besucher des TEDx von ihr lernen? „Groß denken und klein anfangen“, sagt Grubenthal. Große Ziele könne man nicht von heute auf morgen erreichen. Wichtig sei aber, jeden Tag einen kleinen Schritt zu machen, dabei in Balance zu bleiben. Und wenn man zögert: 5, 4, 3, 2, 1.
Das Thema des TEDx Talks: Zuversicht