Schokolade: Götternahrung von wunderbarem Geschmack
Als der Paprika durch Zucker ersetzt wurde.
Als die Spanier Mexiko entdeckten, lernten sie einen sehr nahrhaften Kühltrank von scharf-bitterem Geschmack kennen, der von den Azteken aus Kakaobohnen und Paprika hergestellt wurde. Auf der anderen Seite des Atlantiks, in Europa, fand dieses Getränk lange keinen Anklang, bis jemand in Spanien die Idee hatte, den scharfen Paprika durch Zucker zu ersetzen und die gemahlenen Kakaobohnen mit heißem Wasser zuzubereiten.
Die spanisch-portugiesische Erzherzogin Anna von Österreich (1601–1666), Frau des französischen Königs Ludwig XIII, lernte die veredelte Schokolade in einem spanischen Kloster kennen. Sie war von dem Getränk so angetan, dass sie es am französischen Hof populär machte.
Es war die Zeit, in der Kardinal Richelieu in Frankreich sein politisches Unwesen trieb. Die Geschichte von diesem vom Volk verhassten Kardinal inspirierte den Autor Alexandre Dumas zu seinem Roman „Die drei Musketiere“. Die Schokolade hingegen erfreute sich im 17. Jahrhundert immer größerer Beliebtheit, sogar eigene Schokoladentrinkschenken wurden eröffnet. Der Genuss der Schokolade war aber nicht ganz unumstritten: So diskutierte man, ob dieses nahrhafte Getränk denn mit den Fastenregeln im Einklang stehen konnte. Der spanische Ethiker Antonio Escobar y Mendoza vertrat die Meinung, dass Flüssigkeit „kein Fastenbecher“sei.
In Italien hingegen erklärte Kardinal Francesco Maria Brancaccio ausdrücklich, dass die Schokolade ein Nahrungsmittel ist, dessen Genuss mit den Festangeboten unvereinbar sei, und der Wiener Arzt Johann Franz Rauch wies in seiner Abhandlung „Von Luft und Nahrung“darauf hin, dass Schokolade „die Ursache aller Schäden und Laster!“sei. Rauch würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, wie viel Schokolade wir heutzutage jährlich zu uns nehmen.
Kapuziner mit Schokoladensauce Sechs Portionen
Zutaten: Kapuziner: 70 g geriebene Haselnüsse, 60 g Semmelbrösel, 40 g Kochschokolade, 70 g Butter, 70 g Kristallzucker, 10 g Vanillezucker, vier Eidotter, vier Eiweiß, ½ Zitronenschale, Prise Salz. Für die Formen Butter zum Ausstreichen und griffiges Mehl. Schokoladensauce: 120 g Kochschokolade, 12 cl Schlagobers. Vorbereitung: Ein Backblech zirka einen Zentimeter hoch mit Wasser füllen und in das Backrohr auf die unterste Schiene einschieben. Das Backrohr auf 180 °C Ober- und Unterhitze einstellen. Kuchenform mit halb flüssiger Butter ausstreichen und mit griffigem Mehl ausstauben. Für die Schokoladensauce die Kochschokolade mit dem Schlagobers einmal aufkochen. Zubereitung Kapuziner: Kochschokolade mit dem Messer klein hacken, mit Haselnüssen und Bröseln mischen. Mit einem Handmixer das Eiweiß mit Kristall- und Vanillezucker zu Schnee schlagen. Handwarme Butter schaumig rühren, Eidotter nach und nach einschlagen, danach leicht salzen. Nun den Schnee locker unter die Buttermasse heben und ebenfalls die Brösel-, Nuss-, Schokolademischung. Die Masse in die Kuchenform füllen, im Wasserbad zirka 40 Minuten pochieren. Mit Schokoladensauce und Schlagobers garnieren.