Perchtenlegende übergibt den Säbel
Zum letzten Mal führte Karl Seiringer am Sonntag den Perchtenlauf in Bischofshofen an. Sein Nachfolger als Perchtenhauptmann steht fest.
„Es ist Zeit, dass die Jungen anpacken“, sagt Karl Seiringer. Der 71-Jährige führte am Sonntag zum siebten Mal den Bischofshofner Perchtenlauf an. Es war sein letzter Auftritt als Perchtenhauptmann beim Pongauer Perchtenlauf, der heuer turnusmäßig in Bischofshofen stattfand.
Seit 1968 ist Seiringer beim Perchtenlauf in Bischofshofen aktiv, der vom Trachtenverein D’Hochgründecker veranstaltet wird. 1996 wurde er an die Spitze der Organisation mit 175 Mitwirkenden und 80 weiteren Helfern gewählt. Viel hat sich in diesen 24 Jahren getan. „Am meisten freut mich, dass sich unser Perchtenlauf so gut weiterentwickelt hat.“
Anfangs mussten die Schiachperchten noch aus anderen Gemeinden angeheuert werden. Heute stellt Bischofshofen selbst an die 40 der furchterregenden Gesellen. Die Zahl der Hexen beim Perchtenlauf ist auch angewachsen – auf mittlerweile 15.
Heuer gab es eine Premiere: Rupert Kreuzberger senior hat eine Tafelpercht geschaffen, die in Reliefform die drei Kirchen von Bischofshofen mit dem Hochkönig
als Hintergrund zeigt. Seiringer: „Es war all die Jahre viel Arbeit, aber eine, die ich gern gemacht habe – besonders, weil ich in der Bevölkerung dafür viel Wertschätzung gespürt habe.“Diese bekam Seiringer auch diesen Sonntag.
Für einen geordneten Übergang hat der scheidende Perchtenhauptmann auch gesorgt. In vier Jahren wird Thomas Mooslechner (54) als Perchtenhauptmann in Bischofshofen verkünden: „An Fried, an G’sund und an Reim!“Der Pongauer Perchtenlauf 2021 geht am 6. Jänner in St. Johann über die Bühne.