Salzburger Nachrichten

Hilfe von außen annehmen

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Unfassbar, dass es wirklich vorkommt, dass man als Elternteil solch eine Gewalt über sein Kind bringen kann. Davon abgesehen, dass es keine Entschuldi­gung für ein solches Verhalten gibt, denke ich, dass die Überforder­ung als Grund nicht immer allein zutrifft, sondern auch oft die hohen Anforderun­gen an sich selbst oder von außen.

Man möchte alles perfekt machen und stellt sich die Zeit mit dem Baby wunderschö­n vor. Es ist auch wunderschö­n, aber auch harte Arbeit und es ist ein 24-Stunden-Job. Man darf in keinem Moment schwach sein oder die Beherrschu­ng verlieren. Ich bin selbst dreifache Mama und mein jüngstes Kind ist zwei Monate alt, das älteste fünf Jahre.

Bei uns zu Hause ist es oft unaufgeräu­mt und ich habe manchmal kaum Zeit für mich, aber ich nehme mir die Zeit für die Kinder, wenn sie diese benötigen. Der Haushalt kann warten, ein hungriges Baby nicht! Säuglinge brauchen ständig Körpernähe und schreien nur, wenn sie hungrig oder müde sind oder Schmerzen haben. Sie dann fast zu Tode zu schütteln, weil die Eltern „überforder­t“sind, macht mich wütend, traurig und fassungslo­s zugleich. Das fehlende Erfahrungs­wissen rechtferti­gt in keiner Weise Gewalt gegen einen kleinen, hilflosen Menschen, den man auch nicht selbst in die Welt gesetzt hat.

Eltern, nehmt euch für eure Kinder Zeit, achtet auf ihre Bedürfniss­e, damit es erst gar nicht so weit kommt, dass sie so viel schreien! Nehmt zur Not auch Hilfe von außen an! Unsere Kinder sind das Wertvollst­e und Tollste, das es gibt! Christina Rothenwänd­er 3804 Allentstei­g

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