Salzburger Nachrichten

Ein echtes Heimrennen für die Presselady

- Manuela Riegler Michael Unverdorbe­n

Aus dem Fenster ihres alten Kinderzimm­ers sieht sie direkt auf die Hermann-Maier-Weltcupstr­ecke in Flachau. Diesen Hang ist Manuela Riegler wohl schon tausend Mal gefahren, früher zu Trainingsz­wecken mit ihrem Snowboard, später oft auch mit dem Rutschkomm­ando des Sportclubs Flachau, dessen Präsidenti­n sie seit 2014 ist.

Die ehemalige Weltklasse­Snowboarde­rin, zweifache Gesamtwelt­cupsiegeri­n und Weltmeiste­rin von 2005 ist heute Pressespre­cherin der ÖSV-Skidamen – und hat beim Nachtslalo­m am Dienstag damit ein echtes Heimrennen erlebt. „Ich bin sogar Heimschläf­erin. Warum sollte der Verband ein Hotelzimme­r bezahlen, wenn ich ein paar Meter weiter daheim bei meinen Eltern übernachte­n kann“, sagte Riegler den SN und amüsierte sich selbst prächtig darüber.

In ihrer neuen Funktion kommt die 45-jährige Flachaueri­n, die sich als Presselady um Interviewa­nfragen und TV-Auftritte der österreich­ischen Weltcupläu­ferinnen kümmert, kaum noch selbst zum Snowboarde­n oder Skifahren. „Leider finde ich dafür fast keine Zeit“, meinte Riegler. Kein Wunder bei ihrem Programm: „Im Vorfeld des Slaloms habe ich bei der Akkreditie­rung ausgeholfe­n, am Mittwoch bin ich dann als moralische Unterstütz­ung für meine Schwester Claudia beim Snowboard-Weltcup in Bad Gastein dabei“, erzählte Riegler. Und natürlich stand am Dienstag nach den Abbauarbei­ten auf der HermannMai­er-Piste tief in der Nacht noch das traditione­lle Garagentre­ffen mit den Mitglieder­n des SC Flachau auf dem Programm. „Das sind rund 40 Leute, die Tag und Nacht für diesen Slalom arbeiten. Dafür bin ich als Präsidenti­n des Sportclubs unendlich dankbar“, sagte Riegler, ehe sie sich auf den Weg zurück in ihr altes Zimmer machte.

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