Ein echtes Heimrennen für die Presselady
Aus dem Fenster ihres alten Kinderzimmers sieht sie direkt auf die Hermann-Maier-Weltcupstrecke in Flachau. Diesen Hang ist Manuela Riegler wohl schon tausend Mal gefahren, früher zu Trainingszwecken mit ihrem Snowboard, später oft auch mit dem Rutschkommando des Sportclubs Flachau, dessen Präsidentin sie seit 2014 ist.
Die ehemalige WeltklasseSnowboarderin, zweifache Gesamtweltcupsiegerin und Weltmeisterin von 2005 ist heute Pressesprecherin der ÖSV-Skidamen – und hat beim Nachtslalom am Dienstag damit ein echtes Heimrennen erlebt. „Ich bin sogar Heimschläferin. Warum sollte der Verband ein Hotelzimmer bezahlen, wenn ich ein paar Meter weiter daheim bei meinen Eltern übernachten kann“, sagte Riegler den SN und amüsierte sich selbst prächtig darüber.
In ihrer neuen Funktion kommt die 45-jährige Flachauerin, die sich als Presselady um Interviewanfragen und TV-Auftritte der österreichischen Weltcupläuferinnen kümmert, kaum noch selbst zum Snowboarden oder Skifahren. „Leider finde ich dafür fast keine Zeit“, meinte Riegler. Kein Wunder bei ihrem Programm: „Im Vorfeld des Slaloms habe ich bei der Akkreditierung ausgeholfen, am Mittwoch bin ich dann als moralische Unterstützung für meine Schwester Claudia beim Snowboard-Weltcup in Bad Gastein dabei“, erzählte Riegler. Und natürlich stand am Dienstag nach den Abbauarbeiten auf der HermannMaier-Piste tief in der Nacht noch das traditionelle Garagentreffen mit den Mitgliedern des SC Flachau auf dem Programm. „Das sind rund 40 Leute, die Tag und Nacht für diesen Slalom arbeiten. Dafür bin ich als Präsidentin des Sportclubs unendlich dankbar“, sagte Riegler, ehe sie sich auf den Weg zurück in ihr altes Zimmer machte.