Lkw-Verbot: Zahlen aus Oberösterreich fehlen
Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) hat den 15. März zum Stichtag erklärt. Dann soll das Lkw-Fahrverbot auf der B156 in Kraft treten – ausgenommen Lkw, die in Salzburg starten oder nach Salzburg liefern. Der oberösterreichische Landeshauptmann und Verkehrslandesrat fordern Ausnahmen für den Bezirk Braunau, wo sich viele Betriebe angesiedelt haben.
Die angekündigten Zahlen, wie viele Innviertler Firmen mit wie vielen Fahrten betroffen wären, blieben die oberösterreichischen Landespolitiker bisher schuldig. Erhoben wurden sie in einer „Blitzumfrage“von der Braunauer Bezirksstelle der Wirtschaftskammer, sagt deren Leiter Klaus Berer. Von 450 angeschriebenen Unternehmen im Einzugsgebiet der B156 hätten 122 geantwortet. Zu den Ergebnissen will sich Berer nicht äußern: „Wir sind guter Dinge, dass Gemeinden in unserem Bezirk noch vom Verbot ausgenommen werden.“
Immer wieder gefordert wird eine solche Ausnahme für Eggelsberg – dort ist mit dem Steuerungstechnikunternehmen B&R einer der größten Arbeitgeber der Region ansässig. Das Unternehmen will sich vorerst nicht dazu äußern. In der Gemeinde verfolgt man das Vorhaben aber kritisch. „Wir waren sprachlos, dass das ein Bundesland macht, das zu uns viel herüberschickt, auch Arbeitskräfte“, sagt Vizebürgermeister Günther Lahner (ÖVP). Für den Bezirk sei die B156 angesichts des wirtschaftlichen Aufschwungs der Region eine wichtige Ader.
„Wir waren sprachlos, dass die Salzburger das planen.“
Die Salzburger FPÖ schießt weiter scharf gegen das Verbot. Verkehrssprecher Hermann Stöllner fordert eine Abkehr vom „Kirchturmdenken“. Singuläre Maßnahmen würden das Problem nicht lösen, es brauche ein Gesamtkonzept samt einer Verlängerung der Lokalbahn bis Braunau. Wobei Stöllner einräumt, dass die Lamprechtshausener dabei wohl noch länger auf eine Entlastung warten müssten: „Man kann Lamprechtshausen kurzfristig nicht entlasten mit sinnvollen Maßnahmen.“