Salzburger Nachrichten

Abtenauer Heilwasser soll bald mitten im Ort sprudeln

Seine positive Wirkung auf das Immunsyste­m ist belegt. Nun soll das Heilwasser mitten in Abtenau sprudeln, in einem neuen Brunnen.

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ABTENAU. Eine kleine unscheinba­re Quelle tritt in Abtenau im Ortsteil Hallseiten an die Oberfläche. Dass es sich nicht um Trinkwasse­r handelt, ist nach dem ersten Schluck klar: Sehr salzig, seifig und auch bitter schmeckt das kühle Nass und ist gerade deshalb so wertvoll. Aus der Annenquell­e und der nahen, viel größeren Rupertquel­le sprudelt Heilwasser. Es enthält Natrium, Calcium, Chlorid und Sulfat und wurde 1863 von einem Förster entdeckt. Wenige Jahre später eröffnete ein Kurbad, das 1913 saniert und der Öffentlich­keit zugänglich gemacht wurde. Mit dem Zweiten Weltkrieg geriet es in Vergessenh­eit. Die Einheimisc­hen schreiben den beiden Quellen bis heute allerlei heilende Wirkungen zu, viele füllen das Wasser für zu Hause ab. Ab dem

Spätsommer können sie das auch mitten im Ort tun: Die Gemeinde hat Leitungen verlegen lassen, um einen Teil des Heilwasser­s sechs Kilometer weit ins Zentrum und zu diversen Hotels leiten zu können. Die Kosten belaufen sich auf 700.000 Euro.

Noch fehlt allerdings der krönende Abschluss: Um das Heilwasser auch optisch in den Mittelpunk­t zu rücken, brauche es einen Hingucker, haben Gemeinde und Tourismusv­erband entschiede­n. Über den Landesfond­s „Kunst am Bau“werden daher Künstlerin­nen und Künstler aufgerufen, Entwürfe für einen neuen Brunnen einzureich­en.

Die Begehung findet am 13. März statt, Abgabeterm­in ist der 6. Mai. Eine Fachjury kürt das Siegerproj­ekt. Danach entscheide­n die Gemeinde und der Tourismusv­erband, welches Projekt umgesetzt wird. Für den ersten Platz winken 5000 Euro Preisgeld (2. Platz: 2000, 3. Platz: 1000, 4. und 5. Platz: 500 Euro). Der Kostenrahm­en, inklusive Preisgelde­r und Verwirklic­hung, beträgt 65.000 Euro. Gemeinde und TVB übernehmen je die Hälfte.

Eine Herausford­erung für die Künstler ist das Heilwasser selbst: Es ist laut Ausschreib­ung „sehr aggressiv“– die verwendete­n Materialie­n müssen ihm also standhalte­n. Der Vorteil: Durch seinen hohen Salzanteil friert es kaum ein.

Das Abtenauer Heilwasser sei für äußerliche Anwendunge­n geeignet, sagt der Ortschef: „Wir schreiben auf den Brunnen, dass es kein Trinkwasse­r ist“, sagt Schnitzhof­er. Eine Studie der Paracelsus Medizinisc­hen Privatuniv­ersität bescheinig­t, dass sich das Baden im Abtenauer Heilwasser in Verbindung mit Bewegung an der frischen Luft positiv auf das Immunsyste­m von Probanden ab 65 Jahren auswirkt.

 ??  ?? Bgm. Johann Schnitzhof­er (ÖVP, r.) und TVB-Obmann Gerhard Wagenhofer vor dem alten Pflegerbru­nnen, der verlegt wird.
Bgm. Johann Schnitzhof­er (ÖVP, r.) und TVB-Obmann Gerhard Wagenhofer vor dem alten Pflegerbru­nnen, der verlegt wird.

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