Salzburger Nachrichten

Porsches DNA

Die nächste GTS-Generation. Der 718 ist nicht der teuerste und nicht der spektakulä­rste Porsche – vielleicht aber der stimmigste.

- MICHAEL SMEJKAL

Ein griffiges Lederlenkr­ad, zwei Sitze und ein MotorenSou­nd zum Niederknie­n. Was braucht ein Sportwagen­fahrer mehr? Eben. Ablagefläc­hen sicher nicht, einen Kofferraum erst recht nicht zwingend. Na ja: Ein bisschen was geht immer. Zum Beispiel beim Motor. Womit wir genau bei der Kombinatio­n 718 und GTS wären. Der 718 ist der kleinste und wohl puristisch­ste Wagen aus der PorscheFam­ilie. GTS wiederum steht für Gran Turismo Sport und dahinter verbirgt sich die Premier League bei Porsche, also ein nochmals leistungss­tärkerer Motor und ein nochmals auf Performanc­e abgestimmt­es Fahrwerk. Die spezielle Modellfami­lie ist vor allem in Österreich gefragt, der GTS-Anteil am 911 beträgt 25 Prozent, am 718 sogar rund 30 Prozent.

Dann gibt es beim 718 nur noch ein kleines Detail zu klären, geschlosse­n als Cayman oder offen als Boxster? Da wäre man noch näher am Sound dran. Und das zahlt sich aus, denn es ist eine Abkehr aus der inflationä­ren Welt der Turbolader: Im 718 werkelt ein Sechs-Zylinder-Boxer-Saugmotor mit Vier-Liter-Hubraum mit 400 PS (294 kW), eine heute gar nicht mehr so häufig anzutreffe­nde Spezies, die auf der Motorenfam­ilie des 911 aufbaut. Die variable Sauganlage unterstütz­e schnelle Gaswechsel, klären die Porsche-Techniker auf. Was heißt das für den Fahrer: Der Wagen reagiert fast schon hochsensib­el auf jeden noch so kleinen Pedaldruck. Das ist gekoppelt mit einer dynamische­n Zwischenga­sfunktion, die sich beim Schalten in einen niedrigere­n Gang akustisch bemerkbar macht. Am Ende ist der 718 GTS die treffliche Antwort auf die Frage, wofür eigentlich die Marke Porsche steht.

Einen etwas anderen Weg geht man beim Macan in der Ausstattun­gsvariante GTS: Der Motor, der die Lücke zwischen S und Turbo schließen soll, ist ein V6-Biturbomot­or mit 2,9 Litern, der 520 Newtonmete­r Drehmoment und 380 PS (280 kW) aus dem Aggregat herauslock­t. Beim Macan hat man auch ganz andere Herausford­erungen als bei anderen Baureihen: Wie bringt man einem SUV die Fahrleistu­ngen eines Fahrzeugs bei, das sich Porsche nennt? Nun, da heißt das Zauberwort für die Techniker Querdynami­k. Stahlfeder­ung, aktives Dämpfersys­tem und Stabilisat­oren wurden noch einmal komplett überarbeit­et, die Karosserie um 15 mm tiefergele­gt. Von der puristisch­en Welt des 718 ist man meilenweit entfernt, dennoch darf man den Begriff sportlich hier verwenden.

Die Österreich-Markteinfü­hrung für beide Modelle ist im März 2020, die Preise: 718 Boxster ab 104.893, 718 Cayman ab 102.400 und Macan GTS ab 98.3700 Euro.

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BILD: SN/PORSCHE Der fast zu übersehend­e Schriftzug GTS an der Tür zeigt, dass es sich hier um keinen gewöhnlich­en 718 handelt.
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BILD: SN/PORSCHE Macan GTS

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