Snus: Die neue Modedroge
Snus wird immer beliebter. Viele Jugendliche konsumieren den Oraltabak täglich. Er wird als Alternative zum Rauchen geschätzt.
SALZBURG.
Praktisch jeder Schüler kennt Snus. Allerdings stellen sich viele die Frage: Wie schädlich ist der Konsum? Und in welcher Form ist Snus überhaupt erlaubt?
Snus kommt ursprünglich aus Schweden. Es ist ein feuchter Tabak, der in kleinen Beuteln verkauft wird und dem Wasser, Salz und Aromen zugesetzt werden. Snus wird unter die Ober- oder Unterlippe geschoben. Dort gibt es Nikotin direkt über die Schleimhaut in das Blut ab. Die Dauer wird individuell gewählt. Dabei zerkaut man den Tabak nicht, sondern lässt ihn einwirken. Manchmal werden den Beuteln Salzkristalle beigemengt. Dies soll die schnellere Nikotinaufnahme bewirken.
Außerdem gibt es auch eine Unterkategorie des Snus: den Kautabak in Beuteln, der in Deutschland legal verkauft wird. Karl Schlager, Gremialobmann der Salzburger Tabaktrafikanten, erklärt den Unterschied:
Kautabak ist Tabak in fester Form und wird gepresst, während Snus aus gemahlenem Tabak besteht.
Snus bringt auch einige gesundheitliche Risiken mit sich. So steigt das Risiko, an Karies, Zahnfleischschwund, Diabetes und Zahnverlust zu erkranken. Es kann zu Schäden des Herz-Kreislauf-Systems, der Bauchspeicheldrüse, der Mundhöhle und auch der Speiseröhre kommen.
Snus ist aber definitiv weniger schädlich als Rauchen. Zwar ist die Modedroge keinesfalls gesund, wie die vielen möglichen Nebenwirkungen zeigen. Allerdings ist das Krebsrisiko beim Zigarettenrauchen deutlich höher. Denn aufgrund der Nichtverbrennung sind eventuelle gesundheitliche Schäden bei Snus stark reduziert.
In Österreich ist der Verkauf von Snus und Kautabak seit 1995 aufgrund einer EU-Richtlinie verboten. Besitz und Konsum sind allerdings legal. Obwohl der Verkauf illegal ist, sind die Möglichkeiten, um in Österreich zu Kautabak in Beuteln zu kommen, vielfältig. Einerseits kann man ihn in Online-Shops erwerben und andererseits auch ganz einfach im angrenzenden Deutschland kaufen – und zwar in fast allen Geschäften, in denen man auch Zigaretten bekommt. In der Praxis ist es oft so, dass einzelne Schüler und Schülerinnen den Kautabak in Deutschland erwerben und dann an Schulkollegen weiterverkaufen. Das ist allerdings nicht erlaubt. Denn genauso wie bei Snus ist der Vertrieb von Kautabak in Österreich illegal.
SCHÜLER MACHEN ZEITUNG
Unter den Schülern und Schülerinnen wird der Kautabak in Beuteln als Snus bezeichnet, obwohl er genau gesehen keines ist. Da zwischen beiden Arten nur ein kleiner Unterschied in der Produktion besteht, wird Snus in Deutschland meist als Kautabak verkauft und gilt somit nicht als originales schwedisches Snus.
Viele Österreicher kaufen den Kautabak in Deutschland und verkaufen ihn an Dritte weiter. In Österreich will man diese Marktlücke mit einem Ersatzprodukt füllen, und zwar mit Nikotinsäckchen. Die Säckchen enthalten im Gegensatz zum herkömmlichen Snus keinen Tabak, deshalb fallen sie nicht unter das Verkaufsverbot. Dafür enthalten sie künstliches Nikotin.
Derzeit ist die rechtliche Lage noch kompliziert. Der Verkauf von Snus und Kautabak ist in Österreich zwar verboten. Allerdings gibt es viele Grauzonen.