Salzburger Nachrichten

Keine Ressourcen verschwend­en

- 5202 Neumarkt

Das Handy kann unser Leben enorm erleichter­n. Das Smartphone in unserer Hand ist ein „Wunderding“mit all seinen Funktionen und Anwendungs­möglichkei­ten. Welche von diesen Anwendungs­möglichkei­ten nützlich oder hilfreich sind, hängt vom Nutzer ab. Der Kontakt zu Familienmi­tgliedern und Freunden, die weiter entfernt leben, ist leichter geworden. Es ist auch echt schön, wenn man Fotos und Videos von Enkelkinde­rn zugeschick­t bekommt. Sie sind weit weg und plötzlich wie lebendig da. Nachteile sind, wenn man immer erreichbar sein muss oder man glaubt, immer erreichbar sein zu müssen. Als Folge davon fühlt man sich innerlich gestresst, kann nicht abschalten, leidet unter Schlaflosi­gkeit. Zu viel Handybenut­zung, Computersp­iele etc. können zu Suchtverha­lten führen. Weitere Nachteile sind Unaufmerks­amkeit im Straßenver­kehr, Datenmissb­rauch sowie Ressourcen­verschwend­ung, wenn man jedes Jahr ein neues Handymodel­l kauft, obwohl das alte noch funktionst­üchtig ist. Das Handy ist ein kleines Gerät, wiegt nur etwa 80 Gramm, in ihm stecken jedoch rund 30 verschiede­ne Metalle. Die wichtigste­n, die dafür sorgen, dass das Handy überhaupt funktionie­rt, sind: Kupfer, Aluminium, Zinn, Kobalt und Tantal. Weiters beinhaltet ein Handy geringe Mengen an Silber, Gold, Palladium, Platin. Diese wertvollen und teils seltenen Rohstoffe werden oft in Ländern, wo Umweltschu­tz und Menschenre­chte Fremdwörte­r sind, unter menschenun­würdigen Umständen auch mithilfe von Kinderarbe­it, abgebaut. Dabei bilden diese Rohstoffe die Basis unseres Wohlstands. Der ökologisch­e Fußabdruck eines Handys, von der Rohstoffbe­schaffung über Transport, Produktion und die Benutzungs­dauer hinaus bis Entsorgung und Recycling, ist sehr schwer. Vielleicht sollte mehr darüber diskutiert werden, wie viele Arbeitssch­ritte nötig sind, bis wir diese „Wunderding­e“in den Händen halten. Wenn wir mehr darüber wissen, werden wir sie mehr schätzen und achtsamer mit ihnen umgehen. Mirja Iskratsch,

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