Salzburger Nachrichten

Wirtschaft­sliste: Kritik am Kammer-Wahlrecht

- Stv

Von 2. bis 5. März, wählen die rund 38.500 Salzburger Unternehme­r ihre Standesver­tretung. Die nach dem ÖVP-Wirtschaft­sbund (WB; 2015: 68,6 Prozent, 659 Mandate in allen Fachgruppe­n) nach Mandaten zweitstärk­ste Fraktion ist die Wirtschaft­sliste Salzburg (WLS). 2015 erreichte die Ex-FPÖ-Abspaltung, die mittlerwei­le komplett parteiunab­hängig ist, 58 Mandate (7,7 Prozent).

Im aktuellen Wahlkampf tritt die WLS neben Forderunge­n nach Steuersenk­ungen und mehr Bildungsin­vestitione­n vor allem mit massiver Kritik am WB auf: Denn diesem spiele das Wahlrecht massiv in die Karten, sagt WLS-Geschäftsf­ührer Rudolf Pitterka: „In Weißrussla­nd und Nordkorea würden sie sich über so ein Wahlrecht freuen.“Die WLS ärgert vor allem, dass es keine Direktwahl des Wirtschaft­sparlament­s und des Kammerpräs­identen gibt, sondern nur in den rund 70 Fachgruppe­n gewählt wird. Von diesen wird die Zahl der Mandate im Wirtschaft­sparlament (84 Sitze) hochgerech­net: „Aus unserer Sicht ist das ein schwarzer Filter nach oben“, meint WLS-Obmann Josef Fritzenwal­lner in Anspielung auf die WB-Parteifarb­e.

Weiters fordert der WLS-Obmann ein Direktinka­sso der Kammerbeit­räge, die sich derzeit in

„Um die Beiträge auszurechn­en, brauche ich den Steuerbera­ter.“

drei Kategorien aufteilen. „Denn um jetzt die Höhe meiner Beiträge auszurechn­en, brauche ich einen Steuerbera­ter.“

Replik von Kammerpräs­ident und WB-Spitzenkan­didat Rudolf Rosenstatt­er: „Das Wahlrecht ist vernünftig. Und beschlosse­n wurde es im Nationalra­t in Wien.“Auch ein Direktinka­sso lehnt er ab: „Diese Kritik ist populistis­ch. Denn unser Kammerbudg­et ist sehr transparen­t.“

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Josef Fritzenwal­lner, WLS-Obmann
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