Ein wichtiges Signal für das ganze Land
Darauf hat Salzburg, und speziell die Altstadt, regelrecht gewartet: Die Salzburger Festspiele werden auch in diesem Ausnahmesommer über die Bühne gehen. Und sie werden deutlich präsenter sein, als dies vermutet worden war. Rund 90 der ursprünglich mehr als 200 Veranstaltungen werden über die Bühne gehen – mit gebotenem Abstand und unter nötigen Sicherheitsvorkehrungen.
Für die Salzburgerinnen und Salzburger, speziell aber die Händler, Gastronomen und Hoteliers in der Altstadt, sind das gute Nachrichten. Es sind Zeichen des Neubeginns. Und die vermutlich schönste Altstadt der Welt darf auf Belebung hoffen.
Klar ist aber auch, dass die Festspiele allein die Altstadt nicht aus jenem Schlamassel ziehen können, in dem sie seit dem Corona-Lockdown feststeckt. In der Krise offenbarte sich, wie dramatisch das Geschäftsleben in der Altstadt von Gästen aus aller Welt abhängig ist. Vom Übertourismus, über den sich zuletzt immer mehr Menschen beklagten, fiel die Altstadt über Nacht in den Nulltourismus. Inklusive der schmerzhaften Erkenntnis, dass viele Sortimente auf die Gäste zugeschnitten sind und Einheimische aufgrund des unaufhörlichen Gästestroms zum Randfaktor in der Altstadt geworden sind.
Ohne Touristen kann und wird es in der Altstadt nicht gehen. Aber ohne Einheimische eben auch nicht. Eine intensive Debatte darüber, wie die Zukunft der Altstadt aussehen kann und wie der anstehende Strukturwandel gestaltet gehört, ist jetzt notwendig. Hermann Fröschl