Kristensen ist der Pechvogel des Jahres
Die rechte Abwehrseite bei Red Bull Salzburg bleibt eine Baustelle. Seit Stefan Lainer den Fußballmeister verlassen hat, fehlt hier Kontinuität.
SALZBURG. Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund ließ Außenverteidiger Stefan Lainer, nachdem er 2018 noch ein Transferveto beim Interesse von Napoli eingelegt hatte, im Sommer 2019 nur schweren Herzens in Richtung Borussia Mönchengladbach ziehen. Denn Freund wusste, dass ein Spieler wie Lainer nach 171 Spielen auf der rechten Abwehrseite, 13 Toren und 34 Assists kaum zu ersetzen sein wird. Und der Sportboss der Bullen sollte recht behalten.
Zwar wurde Rasmus Kristensen um fünf Millionen Euro von Ajax Amsterdam verpflichtet, doch der ist zum Pechvogel des Jahres geworden. Im Trainingslager in Katar erlitt der 22-jährige Däne einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel. Der war gerade ausgeheilt, als der Verletzungsteufel beim Training in Taxham erneut zuschlug. Abermals fehlte Kristensen wochenlang aufgrund von Muskelproblemen. Sein letztes Pflichtspiel für Red Bull Salzburg hat der Rechtsverteidiger Anfang Dezember absolviert. Nun sollte er endlich sein Comeback geben, doch im Testspiel am vergangenen Freitag gegen WSG Tirol (1:1) erwischte es Kristensen erneut. Die Diagnose ist ihm inzwischen bestens bekannt: Muskelfaserriss, diesmal im linken Oberschenkel. Die Saison ist für Kristensen damit wohl beendet, bevor sie nach der Coronapause überhaupt wieder begonnen hat.
Da sein Back-up, der 27-jährige Österreicher Patrick Farkas, nach seinem im Herbst erlittenen
Schlaganfall noch immer nicht ganz der Alte zu sein scheint und seither auch kaum zu Einsatzminuten gekommen ist, dürfte der gelernte Innenverteidiger Albert Vallci im ÖFB-Cupfinale am Freitag gegen Austria Lustenau und in den verbleibenden zehn Spielen der Bundesliga-Meisterrunde als Rechtsverteidiger zum Zug kommen. Er hat Jesse Marsch im Training und zuletzt auch im Testspiel nach seiner Einwechslung (für den verletzten Kristensen) als Torschütze überzeugt. Fakt ist dennoch, dass die Position seit dem Abgang von Stefan Lainer eine Baustelle bleibt.
Marsch jedoch beschwichtigte und meinte nach dem 1:1 gegen WSG Tirol: „Auch wenn die Qualität in manchen Szenen noch nicht ganz gepasst hat, waren Tempo und auch Intensität sehr ordentlich. Wir hatten das Spiel im Griff, und nach so einer langen Pause ist es normal, dass nicht alles funktioniert.“
„Nach einer so langen Pause ist es normal, dass nicht alles funktioniert.“
Jesse Marsch, Trainer RB Salzburg