Wenn alles stark nach Neustart klingt
Mit einem Vorboten für ihr neues Album treten die Salzburger Please Madame live in der Streaming-Reihe „Club Sessions“an.
SALZBURG. Mit halben Sachen haben sie sich nie gern abgegeben. Ihren ersten Auftritt vor Millionenpublikum spielten Please Madame entsprechend früh. Die Salzburger schafften es 2014 in die Show „Circus Halligalli“des Entertainerduos Joko & Klaas. Als im Jahr darauf das erste Album folgte („Escape the Nest“), war der Weg zu Clubtourneen und Festivalauftritten gut vorgeebnet.
Jetzt arbeitet das Quartett am dritten Album. Im Herbst soll es erscheinen, der erste Single-Vorbote verspricht einen weiter gereiften Sound mit Zielrichtung auf eingängige Indie-Hymnen. Warum im Video zum Song „Same Again“trotzdem plötzlich lauter halbe Sachen auftauchen?
Ein Fahrrad ist in der Mitte zersägt, das Bild an der Wand ebenso, und sogar die Quietschente im Bad fällt einem scharfen Trennungsschnitt zum Opfer. Was im smart inszenierten Video (Regie: Rupert Höller) nach schmerzlichem Liebesende aussieht, beziehe sich im Song auf ein allgemeines Lebensgefühl des Abschiednehmens und Neuorientierens, erzählt Sänger Dominik Wendl. „Wir sind jetzt Mittzwanziger, also in einem Alter, wo sich oft wieder die Frage stellt, wo die Reise hingeht.“Also hätten die Songs, die das Quartett (Wendl, Niklas Mayr, Laurenz Strasser, Martin Pöheim) schrieb, eine neue Klangfarbe bekommen. „Ich glaube, sie sind persönlicher und damit noch einmal stimmiger und runder geworden.“
Umorientieren mussten sich Please Madame freilich auch in ihren Jahresplänen: Kommende Woche hätten die Salzburger einen Auftritt beim Nova-RockFestival gehabt. Er ist auf 2021 verschoben. Die Tour zum Album ist für Jahresende geplant. Am 19. Dezember soll sie im Rockhouse ausklingen. Von dort kann man Please Madame aber auch schon an diesem Freitag (29. Mai) live erleben. Als zweite Band der Streaming-Reihe „Club Sessions“treten sie um 20.15 Uhr an. Das Rockhouse überträgt das Konzert aus dem Saal, der derzeit noch leer bleiben muss, auf Facebook.
Die Vorfreude, auf einer richtigen Bühne mit professioneller Übertragung zu spielen, sei groß: Die Premiere vor zwei Wochen mit den Salzburger Kollegen von Coperniquo „haben wir uns natürlich angesehen. Sie waren super. Und man spürt, wie sehr sich wieder alle auf Konzerterlebnisse freuen.“