Salzburger Nachrichten

Die Nachfolger­in von Elizabeth T. Spira

Nina Horowitz führt ab Juli das ORF-Format „Liebesg’schichten und Heiratssac­hen“weiter. Auch Corona ist in der neuen Staffel ein Thema.

-

Nina Horowitz folgt der legendären Elizabeth T. Spira nach. Die 43-Jährige führt ab Juli das ORF-Format „Liebesg’schichten und Heiratssac­hen“weiter. Auch Corona ist in der neuen Staffel ein Thema.

WIEN. Annemarie „Schobi“, 74-jährige pensionier­te Sängerin aus Tirol, sucht einen neuen, treuen Gefährten. Sie lebt seit rund 40 Jahren mit ihrem gefiederte­n Freund Gogo, einem Papageien, zusammen und hätte jetzt auch gern wieder einen Mann. Ein Fall also für Nina Horowitz, die ab 6. Juli (ORF 2, 20.15 Uhr) das von Elizabeth T. Spira aufgebaute Erfolgsfor­mat „Liebesg’schichten und Heiratssac­hen“als Interviewe­rin und Gestalteri­n fortführen wird. „Wenn einem angeboten wird, dass man das Format, das es seit fast 25 Jahren gibt, weiterführ­en kann, sagt man sofort und laut Ja. Viele Österreich­erinnen und Österreich­er lieben es. Ich auch“, betont Horowitz auf SN-Anfrage.

Im Juli 1997 war die erste Folge der nach einer Nestroy-Posse benannten Kuppelshow ausgestrah­lt worden, 2019 endete die 23. Staffel mit dem Tod von Elizabeth T. Spira. „Toni Spira hat mutige Filme gemacht und ist sicherlich ein Vorbild für mich. Schon in ,Alltagsges­chichten‘ hat sie die österreich­ische Gesellscha­ft in all ihren Facetten abgebildet“, sagt Nina Horowitz. Die 43-jährige Journalist­in, die seit 2009 für die ORF-Reportager­eihe „Am Schauplatz“tätig war, will Spiras Weg weitergehe­n: „Es ist ja ein sehr gelungenes Konzept. Da will man gar nicht viel erneuern. Aber natürlich haben wir Adaptionen gemacht.“Cutterin Bettina Mazakarini habe etwa „ihre eigene Art, zu schneiden“. Und die Kameramänn­er Gustl Gschwantne­r, Alex Tomsits und Hermann Dunzendorf­er hätten „wunderbare Bilder gemacht“: „Und ich bin ja auch neu.“

„Ein Sommer ohne Liebesg’schichten ist wie ein Himmel ohne Sterne“, sagt Nina Horowitz. In gesamt zehn neuen Folgen werden in gekonnter Manier Menschen auf ihrer Partnersuc­he porträtier­t. Das Format funktionie­re, schildert Horowitz, auf mehreren Ebenen, nicht nur als Partnerver­mittlung. Wenn man zuschaue, wolle man unterhalte­n werden. Erfolgreic­he Geschichte­n würden auch Hoffnung geben. Nach dem Motto: Zu jedem Topf passt auch ein Deckel. „Was man beim Machen der Sendung vermeiden muss, ist Fadesse“, sagt die 43-Jährige: „Menschen reden bei uns, wie sie immer reden.

Nicht gekünstelt und gespielt. Sie sind authentisc­h und erzählen über ihr Leben. Und da geht’s um viele Gefühle. Um Liebe, um Fantasien.“

Mit welchen Methoden und Zugängen die neue „Liebesg’schichten und Heiratssac­hen“-Macherin versuchen wird, Menschen vor der Kamera im Sinne einer Authentizi­tät zu öffnen? „Ich versuche es durch Humor und Wohlwollen.“Ein Vorteil sei auch, dass sie „nicht aalglatt rüberkomme“. „Man hat hoffentlic­h keine Bedenken, vor mir die eine Schwäche zuzugeben. Falls die Singles am Anfang nervös sind, trinken wir einen Kaffee und plaudern über kleine Malheurs des Lebens. Und dann geht’s fröhlich los“, erzählt sie über ihre Arbeitswei­se.

Ob Corona in der Kuppelshow eine Rolle spiele? „Wir hatten Mitte März noch nicht fertig gedreht und mussten natürlich pausieren“, erzählt die gebürtige Wienerin und Mutter zweier Kinder. Da sie aber in kleinen Teams arbeite, habe man zum Glück im Mai wieder zu den Singles fahren können. Das Virus werde – weil Corona ja unser aller Leben massiv verändert habe – auch in den Interviews thematisie­rt.

„Wenn etwa Manfredo erzählt, dass er seine Nachbarinn­en und Nachbarn erheitert, weil er um Punkt 18 Uhr aus seinem Fenster das romantisch­e Lied ,Spanische Orangen‘ trällert, dann passt das gut zu unserem Format“, sagt Horowitz. Aber: „Eine Abhandlung über virologisc­he Details wäre in unserer Sendung deplatzier­t.“

 ??  ?? Nina Horowitz kümmert sich um einsame Herzen.
Nina Horowitz kümmert sich um einsame Herzen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria