Binderholz nimmt erste Hürde Wirbel um Baugenehmigung
HALLEIN. Die Tiroler Binderholz-Gruppe will – nach dem Aus für die Produktion von mitteldichten Faserplatten 2014 – zurück nach Hallein. Im Industriegebiet in Neualm soll der Betrieb b-solution Fertigbauteile aus Massivholz herstellen und 200 Arbeitsplätze bringen. Doch die Stadtgemeinde Hallein hat keine Freude mit den Plänen von Binderholz.
Die Fertigbauteile, die für Hotels oder für den Wohnbau gedacht sind, werden nämlich mit Lkw zu den Baustellen geliefert. Im Ansuchen der Binderholz-Gruppe ist von 148 Lkw-Fahrten pro Tag die Rede. Bei der Bauverhandlung im Februar gab die Stadtgemeinde Hallein deshalb eine negative Stellungnahme ab. Nun hat Binderholz die erste Hürde im Behördenverfahren genommen. Der Baubescheid ist rechtskräftig – was bereits zu einigem Wirbel führte. „Es hat Beschwerden gegeben, dass auf dem Areal bereits gebaut wird“, sagt Ulrike Dengg, die Leiterin der Gewerbe- und Baubehörde der Bezirkshauptmannschaft Hallein. Der Baubescheid ist nämlich nur ein Teil des Verfahrens.
Erst wenn ein gültiger gewerberechtlicher Bescheid vorliegt, darf gebaut werden. Dafür muss Binderholz aber beispielsweise ein aktuelles Lärmgutachten vorlegen. Bei der BH Hallein heißt es, man habe die Einstellung der Arbeiten veranlasst und bei einem Lokalaugenschein seien „keine Arbeiten mehr wahrgenommen“worden.
Bei der Binderholz-Gruppe war für die SN niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Auch der Halleiner Stadtchef Alexander Stangassinger (SPÖ) sagt: „Binder ist auf Tauchstation.“
Der Stadtchef will den Baubescheid nun in einer außerordentlichen Revision anfechten. In der Gemeindevertretungssitzung am 1. Juli wird darüber abgestimmt. „Ich will nichts unversucht lassen, um die enorme Verkehrsbelastung in Neualm zu verhindern. Arbeitsplätze sind wichtig, aber der Schutz der Bevölkerung ist genauso wichtig. Binder soll ein anständiges Verkehrskonzept ausarbeiten.“
Die Stadt hat einen Trumpf im Ärmel. Die Binderholz-Gruppe will eine 50.000 Quadratmeter große Fläche in ein erweitertes Wohngebiet umwidmen lassen, für eine Musterwohnanlage oder Mitarbeiterwohnungen. Doch solange Binder sich nicht bewege, sei auch die Stadt nicht gesprächsbereit.
„Binder soll ein anständiges Verkehrskonzept ausarbeiten.“