Red Bull Salzburg darf vorzeitig den Meistertitel feiern
Red Bull Salzburg ließ sich gegen Hartberg beim 3:0 nicht überraschen. Andre Ramalho jubelte über den 100. Saisontreffer und die Bullen erhalten am Mittwoch den Meisterteller.
Die Mannschaft von Jesse Marsch hat sich nach einem souveränen 3:0-Heimsieg gegen Hartberg den siebenten Titel in der Fußball-Bundesliga hintereinander geholt. Möglich gemacht hat diese Entscheidung zwei Runden vor Saisonende eine 0:1-Niederlage des Verfolgers LASK gegen den WAC. Trotz Coronavorgaben waren die Jubelszenen euphorisch. Seit dem Einstieg von Red Bull in das Fußballgeschäft 2005 ist dies der elfte Titel der Salzburger. Und nach dem Cup-Sieg feierte Marsch in dieser Saison damit das Double.
Es ist geschafft, der Jubel fiel zwar etwas schaumgebremst aus, weil im Stadion die Fans fehlten, aber Red Bull Salzburg ist erneut Fußballmeister. Es war also wie immer in den vergangenen Jahren und doch ganz anders. Denn nach dem 3:0 gegen Hartberg und der LASK-Niederlage gegen den WAC fehlten die ganz großen Emotionen der Meisterkicker mit den Fans. Aber dennoch jubelten die Bullenprofis ausgelassen. Statt Biergab es nur Wasserduschen. Und im Hochgefühl wurden auch dann und wann beim Freudentänzchen die Abstandsregeln nicht mehr eingehalten. Jetzt fiebert der Meister schon der Übergabe des Meistertellers am Mittwoch nach dem Spiel gegen Sturm Graz entgegen. Auch ohne Zuschauer im Stadion feierten die Bullen den siebenten Titel in Serie – eine beeindruckende Leistung.
Zwei Runden vor Schluss kann der LASK die Bullen auch dann nicht mehr einholen, sollte er die vier Strafpunkte vom Ständigen Neutralen Schiedsgericht noch zurückerhalten. Da tanzte auch Trainer Jesse Marsch im Kreis seiner Kicker auf dem Rasen und jubelte über seinen ersten Meistertitel als Trainer. Und richtig ging die Party dann lautstark und feuchtfröhlich in der Kabine weiter.
Hartberg-Coach Markus Schopp hatte es wohl schon vor der Partie geahnt, dass nicht viel zu holen sein würde. Der ehemalige Kapitän der
Bullen verzichtete nämlich in seiner Startformation auf einige seiner Stammspieler. Die Salzburger übernahmen auch gleich von der ersten Minute an das Kommando. So unter dem Motto, jeder will der erste Profi sein, dem der 100. Bullentreffer in dieser Saison gelingt. Andre Ramalho und Dominik Szoboszlai hatten das Jubiläumstor schon in der Anfangsphase auf dem Fuß. Die vermeintliche zweite Garnitur der Hartberger fand aber schneller als erwartet besser ins Spiel und brachte die Abwehr der Bullen einige Male in Verlegenheit. Die klar besseren
Möglichkeiten boten sich aber weiterhin dem Branchenkrösus aus Salzburg. Hee-Chan Hwang und Szoboszlai scheiterten aber am starken Hartberger-Torhüter Raphael Sallinger (28., 36.). Wenn aus dem Spiel heraus schon kein Treffer gelingt, dann kann Salzburg immer noch auf die enorme Stärke nach Standardsituationen setzen. 25 Treffer fielen für die Bullen in dieser Saison bereits nach ruhenden Bällen. Daher kam es auch wenig überraschend, dass der Jubiläumstreffer nach einem Eckball fiel. Überraschender war schon der Torschütze.
Nicht Daka, Hwang oder Szoboszlai trafen, sondern Abwehrchef Ramalho nickte per Kopf ein (45.). Der neue und alte Meister aus Salzburg ließ sich dann auch nicht mehr überraschen und setzte in der 53. Minute eine erneute Duftmarke. Nach einem Kraftakt von Albert Vallci traf Hwang nach der Maßflanke des Abwehrspielers sehenswert mit einem Kopfball (53.). Dann durfte noch Torjäger Daka sein Trefferkonto erhöhen. Hwangs Vorarbeit nützte der Jungstar mit einem Volleytor (59.).