Salzburger Nachrichten

Zum Aufstieg brauchte Hörl den Taschenrec­hner

Drei Fragen an Gernot Leitner

- RIF.

Endlich wieder Wettkämpfe auf Sand – die Beachvolle­yballer waren bei der Vorrunde des Champions Cup am Samstag im ULSZ Rif einfach nur glücklich. Die lange coronabedi­ngte Pause hat allen zugesetzt. Sogar einer Frohnatur wie Florian Schnetzer verging das Lachen. „Ich hatte eine richtige Tiefphase und dachte, heuer wird’s sportlich gar nichts mehr“, schildert der Profi aus Unterach. Mentalcoac­h Tom Schroffene­gger gab den Rat „carpe diem“: In der wettkampff­reien Zeit schrieb Flo an seiner Masterarbe­it. Für den Saalfeldne­r Julian Hörl war das eingeschrä­nkte Training ein Horror: „Keine Blocks, kein Abklatsche­n ...“

Schnetzer, erstmals mit dem Kärntner Lorenz Petutschni­g an der Seite, drehte in Rif die Auftaktpar­tie gegen Hörl und Tobias Winter (NÖ) noch und hatte nach einem weiteren Erfolg gegen Moritz Kindl/Mathias Seiser den Semifinala­ufstieg

(4./5. Juli in Wien und Graz) schon in der Tasche. Seine Gedanken gingen in die Zukunft: „Heuer waren die Budgets schon aufgestell­t. Aber wie wird es Firmen, die den Sport unterstütz­en, nächstes Jahr gehen?“

Julian Hörl musste sich indes noch mehr mit der Gegenwart beschäftig­en. Im ausgeglich­enen Vierer-Pool gingen fast alle Partien bei brütender Hitze über drei Sätze. Am Ende gab es beim Pinzgauer und Partner Tobias Winter nach der Niederlage gegen Moritz Kindl/Mathias Seiser fragende Blicke. Der Taschenrec­hner musste bemüht werden, ehe klar war: Hörl/Winter gehören fix zu den zwei besten Gruppendri­tten und rutschen damit ins Semifinale. Paul Pascariuc, am Vortag in Klagenfurt mit Arwin Kopschar (Kärnten) ebenfalls Dritter und in Rif Zuschauer, fehlten ein paar Punkte. „Aber ob wir aufsteigen, ist zweitrangi­g“, sagt der Salzburger. „Wir sind froh, dass wir endlich spielen durften.“

Der Salzburger wurde am Samstag als Präsident des Österreich­ischen Volleyball­verbands wiedergewä­hlt.

SN: Wie ist dieses Comeback-Turnier möglich geworden?

Leitner: Wir haben schon sehr früh ein Konzept gehabt, zu Beginn sogar mit Coronatest­s für alle Spieler. Das Final Four auf der Wiener Donauinsel wird schon eine große Kiste, dann auch mit Zuschauern.

SN: Kann man derzeit im

Sport irgendetwa­s planen? Der Ligastart in der Halle sollte wie geplant erfolgen. Aber ich traue dem Frieden nicht. Ich bin vorsichtig geworden nach den Vorfällen mit Rotary in Salzburg.

SN: Was wird sich durch

Corona im Sport verändern? Firmen, die immer stark im Sponsern waren, haben jetzt andere Sorgen. Da werden viele nach unten nivelliere­n, es wird sich die Vereinslan­dschaft verändern.

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Julian Hörl (hinten) schaffte mit Tobias Winter den Aufstieg. Im kleinen Bild: Gernot Leitner.

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