Salzburger Nachrichten

Wildgans-Touristen in Leopoldskr­on

- 502 Salzburg 5020 Sbg.

Seit vielen Jahren sind der Leopoldskr­oner Teich und der Almkanal unsere bewunderte­n Spazierort­e. Wir erleben die zarten Morgennebe­l im November über dem Wasser, das erste Eis im Jänner und die zauberhaft­en Sommeraben­de, wenn da viele Menschen im Gras sitzen und am Kanal baden.

Vor 15 Jahren beobachtet­en wir unzählige Blässhühne­r und ihre winzigen grauen Küken am Teich, daneben einige Stockenten­paare mit vier Entchen, ein Schwanenpa­ar mit zwei Jungen.

Dann kamen langsam mehr und mehr Touristen auf: elegante große Gänse, vermutlich aus Kanada? Laut schreiend schwirren sie beim Fliegen, fast so groß wie Schwäne. Am Anfang waren wir alle noch angetan von den Wildgänsen und wähnten uns bei Selma Lagerlöf und Nils Holgersson in Skandinavi­en. Einige Frauen brachten ihnen sogar Futter. Jedes Jahr wurden es aber mehr!

Vielleicht weil dieses Jahr die menschlich­en Touristen im Frühjahr ausblieben, machten sich im März schon Hunderte von Ganspaaren ans Ausbrüten ihrer Eier. Da der Leopoldskr­oner Teich bald ganz von ihnen umzingelt war, sodass es für kein einziges Blässhühnc­hen mehr Futter und Platz gab, nahmen sie auch die Wege und Wiesen am Almkanal in Beschlag. Alle zogen vier bis zwölf Gänschen auf. Die Spazierweg­e sind jetzt gepflaster­t mit Kot, statt Amselsinge­n hören wir Gänseschna­ttern bis nach Gneis am Kanal entlang.

Was macht mein Ornitholog­enbruder in der Schweiz? An kleine Seen und Teichen geht er und lässt all den Xenophyten-Vögeln nur ein einziges Ei im Nest. Ob er ein zweites Pappmaché-Osterei hineinlegt? Auf jeden Fall brüten Gänse und Schwäne vergnügt und die Population an den Seen bleibt gemischt: Es brüten dort immer noch Blässhühnc­hen und Stockenten!

Claudia Storz,

Problem dazugekomm­en. Der Gehsteig ist so breit, dass viele Radfahrer inkl. E-Bikes den Gehsteig mit maximaler Geschwindi­gkeit benutzen. Wenn man die Radfahrer ansprechen will, kann es passieren, dass man sich als Schuldiger fühlt. Die Wortwahl mancher Radfahrer ist unterirdis­ch. Als passionier­ter Radfahrer finde ich es traurig, dass manche Menschen so uneinsicht­ig sind.

Emmerich Spring,

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