Fix & Foxi gaukeln Nachkriegskindern die heile Welt vor
Im Karikaturmuseum Krems ist die Erfolgsgeschichte zweier schlauer Comic-Füchse nachzuerleben.
KREMS. Wir schreiben die 1950erJahre. Österreicher und Deutsche haben mit der Verarbeitung und Verdrängung der NS-Diktatur und des Zweiten Weltkriegs zu kämpfen. Comics werden als Kultur der Siegermächte angesehen und sind nicht von Interesse. Doch der deutsche Verleger Rolf Kauka bringt zwei schlaue Füchse ins Spiel, deren harmlose Kleinstadtabenteuer einen Gegenentwurf zu den düsteren Unterwelten vieler US-Comics bilden: Fix & Foxi erobern die Kinderzimmer der Nachkriegszeit.
„Comics waren verpönt, Fix & Foxi wurden akzeptiert“, erzählt Gottfried Gusenbauer, Direktor des Karikaturmuseums Krems. Er hat die bisher größte Ausstellung zu den beiden beliebten Comicfiguren in Österreich kuratiert. Die Eröffnung wäre für Mitte März geplant gewesen, nun öffnet das Museum am 1. Juli nach der Coronapause mit „Fix &Foxi XXL“seine Pforten. „Die Beziehungen zwischen Comic und Karikatur
sind sehr stark. Nehmen Sie etwa Wilhelm Busch, dessen Bildgeschichten sich um karikierende Figuren drehen“, sagt Gusenbauer. Rolf Kauka habe sich bei „Fix & Foxi“auch mehr an Wilhelm Busch orientiert als am damaligen Weltmarktführer Walt Disney. Unter den 200 Originalexponaten, die in der umfangreichen Schau zu sehen sind, finden sich frühe Entwürfe, die Verbindungslinien zu Wilhelm Buschs Lausbuben Max und Moritz aufweisen. Auch die Fabel von Reineke Fuchs dürfte Pate für die Comics gestanden haben.
Aus den zwei Füchsen, die in Rolf Kaukas Heft „Till Eulenspiegel“auftauchten, wurden Protagonisten eines eigenen Magazins, das 1955 erstmals an den Kiosken erhältlich war. Das Erfolgsrezept? „Fix und Foxi sind in einer heilen Welt angesiedelt“, erläutert Gusenbauer. Die Abenteuer der Füchse mit ihrem Freund Lupo enden meist glimpflich, Oma Eusebia, Onkel Fax sind als Autoritätspersonen stets präsent. Diese Idylle stößt im NeoBiedermeier