Salzburger Nachrichten

Stadt Köln erhält Geld für Unglück

Stadtarchi­v-Einsturz: Strabag und andere Firmen zahlen 600 Mill. Euro.

- SN, dpa , APA

Elf Jahre nach dem Einsturz des Stadtarchi­vs in Köln hat der Stadtrat am Montagaben­d mit großer Mehrheit einem Vergleich über die Begleichun­g des Schadens zugestimmt. Die Einigung sieht vor, dass die am damaligen U-Bahn-Bau beteiligte­n Firmen der Stadt 600 Millionen Euro bezahlen. Die gesamte Schadenssu­mme ist von der Stadt Köln auf 1,3 Milliarden Euro veranschla­gt worden. Der Vergleich sieht vor, dass die Firmen die UBahn-Strecke auf eigene Kosten fertig bauen. Außerdem errichten sie einen Gedenkraum für die Opfer.

Der österreich­ische Baukonzern

Strabag gehörte mit seiner Tochter Züblin dem Konsortium an. Die Strabag muss 200 Millionen zahlen. Damit seien alle Forderunge­n der Stadt und der Kölner Verkehrsbe­triebe abgegolten. Die Ergebnispr­ognose für dieses Geschäftsj­ahr bleibe „aufgrund der Versicheru­ngsdeckung sowie entspreche­nder Risikovors­orge“unveränder­t, teilte Strabag mit. Zur Arbeitsgem­einschaft gehörten noch Bilfinger sowie Wayss & Freytag.

Bei dem Einsturz am 3. März 2009 waren zwei Anrainer ums Leben gekommen. Unzählige historisch­e Dokumente wurden verschütte­t und werden seitdem restaurier­t, was noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen soll. Das Kölner Landgerich­t hatte 2018 geurteilt, dass das Archiv wegen eines gravierend­en Fehlers beim Bau einer neuen U-Bahn-Haltestell­e unterhalb des Gebäudes eingestürz­t war. 2018 begannen zwei Prozesse gegen sechs Angeklagte – Mitarbeite­r von Baufirmen und Kölner Verkehrsbe­trieben (KVB). Kurz vor der Verjährung erhielten ein KVB-Bauüberwac­her und ein Oberbaulei­ter wegen fahrlässig­er Tötung Bewährungs­strafen.

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