Die Formel 1 gilt als Blaupause
Vom Saisonauftakt mit Corona könnte die Sportwelt profitieren.
Nichts wird normal sein, wenn die Formel 1 mit fast viermonatiger Verspätung in die Saison startet. Auf die Teams warten rund um die Rennstrecke in Spielberg vor dem Auftakt am Sonntag noch mehr Herausforderungen als gewohnt. Nur durch strenge Einhaltung der Hygieneregeln ist der Rennbetrieb überhaupt möglich. Was den Saisonauftakt besonders brisant macht: Die Abwicklung könnte als Blaupause für weitere globale Sportereignisse gelten. Möglich macht das ein Coronamaßnahmenpaket, das die Rennen in Spielberg am 5. und 12. Juli möglich gemacht hat. Ein Überblick:
Coronatests: Schon vor der Ankunft im steirischen Spielberg wird das gesamte Formel-1-Personal getestet. Nur wer einen negativen Coronavirustest vorweisen kann, der nicht älter als vier Tage alt ist, darf überhaupt das Fahrerlager am Red Bull Ring betreten. Dort wird im Abstand von maximal fünf Tagen erneut getestet. Rund 3000 Personen sollen Zutritt zum Red Bull Ring haben. Sollte es zu einem positiven Fall kommen, stehen Isoliereinheiten bereit.
Masken: Im Fahrerlager und bei allen Besprechungen herrscht Maskenpflicht, auch ausreichende Abstände sollen eingehalten werden.
Kleinere Teams: 80 Mitarbeiter – inklusive Fahrer – dürfen die Rennställe mit an die Strecke bringen.
Hygiene: Zu den grundsätzlichen Vorschriften gehören Händewaschen und Reinigungsverfahren, aber auch die regelmäßige Reinigung der Arbeitsplätze und der Ausrüstung mit Desinfektionsmitteln. Die Rennställe sollen in „Teamblasen“unter sich bleiben.
Fahrerlager: VIP-Bereiche bleiben ebenso geschlossen wie die FanTribünen.
Erstmals gibt es Geisterrennen.
Siegerehrungen: Die Champagner-Sause auf dem Podium wird durch eine nüchterne Zeremonie auf der Zielgeraden ersetzt. Die Trophäen können nicht wie bisher übergeben werden, da der Abstand nicht einzuhalten ist.
Rennwochenende: Am sportlichen Programm ändert sich nichts. Auf das Training am Freitag folgen am Samstag die Qualifikation und am Sonntag das Rennen. Das Begleitprogramm wird heruntergefahren, auch die Anzahl der Medienvertreter wird stark reduziert und auf ein Minimum zusammengestrichen.
Unterbringung: Um Kontakte mit der Außenwelt zu vermeiden, reisen die Teams mit Charterflügen am Militärflughafen Zeltweg in der Nähe des Kurses in der Steiermark an. Der gesamte Formel-1-Tross soll sich nach Möglichkeit nur zwischen Flughafen, Strecke und Hotels bewegen. Die Teams beziehen unterschiedliche Unterkünfte und bleiben unter sich.