Corona in der Ferienregion: 63 Gäste mussten abreisen
In Kleinarl brachte ein Covid-Screening ein jähes Ende für den Urlaub von einigen Familien. Auch in einem Flüchtlingsheim gab es einen neuen Fall.
Am Wochenende brachte das freiwillige Covid-Screening der Tourismusregion Wagrain-Kleinarl drei positive Fälle ans Tageslicht. Da alle Betroffenen im Tourismusbereich tätig sind und Kontakt mit Urlaubern hatten, mussten die Behörden umfangreiche Arbeiten zum Abklären der Kontaktpersonen anstellen.
Diese Arbeiten sind nun abgeschlossen. 25 Personen wurden als Kategorie-eins-Kontakte identifiziert. Das bedeutet, dass sie intensiven Kontakt mit einer erkrankten Person hatten und eine relativ große Gefahr besteht, dass sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben. Sie traten gemeinsam mit ihren Familien die Heimreise an. Insgesamt 63 Urlaubsgäste sind somit unter Auflagen abgereist.
So ein Ende des Sommerurlaubs in der Region habe sich natürlich niemand vorgestellt, sagt Tourismus-Geschäftsführer Stefan Passrugger. „Die Gäste wollen ihre wertvollste Zeit im Jahr entspannt bei uns genießen. Natürlich sinkt da die Stimmung im ersten Moment einmal auf null. Ich glaube aber, dass bei vielen in weiterer Folge die Erleichterung größer ist, weil der Fall frühzeitig erkannt wurde und man viele mögliche Ansteckungen verhindern konnte.“
Auch wenn jetzt neue Fälle in der Region entdeckt wurden: Mittelfristig sieht Stefan Passrugger für den heimischen Tourismus positive Effekte durch die vielen
Tests in den Beherbergungsbetrieben. „Wir haben ja diese Woche eine weitere Testreihe. Und da bekommen auch viele Gäste eine Sicherheit, wenn in ihren Betrieben eben keine Fälle gefunden wurden.“
Man dürfe aber auch nicht vergessen, dass die Coronapandemie noch nicht überstanden sei, das müsse man auch beim Urlaub in Betracht ziehen. Mit positiven Fällen sei einfach zu rechnen, deshalb seien Sicherheitsmaßnahmen wichtig. „Auch die Regierung appelliert immer wieder an die Eigenverantwortung. Wenn auf einer Hütte viel los ist, dann muss ich halt ein bisschen warten, bis ich hineingehe.“
Der Urlaub könne trotzdem Spaß machen, auch wenn man das Coronavirus immer im Hinterkopf habe. „Man wird sich daran gewöhnen. Und wir müssen uns auch in unseren touristischen Aussagen umstellen. Bisher haben wir immer gesagt: Wir sind lawinensicher, wir sind gut erreichbar. Jetzt sollten wir auch die gute gesundheitliche Versorgung in der Region betonen.“So gebe es in der Region WagrainKleinarl drei praktische Ärzte. Und im Schwarzacher Krankenhaus medizinische Versorgung auf höchstem Niveau.
Der für Tourismus zuständige Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) mahnt ein, dass man in den kommenden Monaten wieder mit neuen Infektionen rechnen müsse. „Wichtig ist es, schnell zu reagieren. Salzburg ist ein Tourismusland, es darf niemand alleingelassen werden.“
Die beiden betroffenen Gemeinden informierten am Dienstag ihre Bürger via Gemeinde
App über die aktuellen Ereignisse rund um die drei positiven Fälle. Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz betont zudem, dass die Tests nur eine Momentaufnahme seien und die Sicherheitsmaßnahmen wie Hände waschen und Abstand halten nicht ersetzten.
Indessen gab es auch im Flachgau einen neuen Coronafall. Im Flüchtlings-Erstaufnahmezentrum in Bergheim wurde ein Bewohner positiv getestet. Vier weitere Bewohner wurden unter Quarantäne gestellt. 77 Bewohner der Unterkunft wurden zudem behördlich verkehrsbeschränkt. Das bedeutet, dass ihnen etwa der Besuch eines Supermarkts oder die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln untersagt wurden.
Mittlerweile abgeschlossen ist die Kontakterhebung einer Frau, die am Dienstag in den Landeskliniken positiv auf das Coronavirus getestet wurde. So wurden zwei Therapeutinnen eines Kurhauses unter Quarantäne gestellt.
„Natürlich sinkt die Stimmung erst einmal auf null.“