„Vielfraß“, „schleimig“und einfach ungeliebt
Sie tauchen über Nacht auf und bringen Blumenliebhaber zum Verzweifeln: die Schnecken, insbesondere die Rote und die Spanische Wegschnecke.
Oft ist dann die erste Frage: Woher kommen denn die? Um es gleich vorwegzusagen: Die wenigsten werden eingeschleppt, sie sind immer da und lauern nur, bis der passende Moment gekommen ist. So wie in diesem Jahr. Zuerst versteckt, weil es so trocken war. Und als der große Regen kam, tauchten sie invasionsartig auf. Mit immerhin drei Metern pro Stunde! Und einer Vermehrungsrate von 300 bis 500 Eiern pro Exemplar! Daher gilt generell: Vorbeugen ist der wesentlichste Pflanzenschutz.
1.Nützlinge in den Garten locken: Steinmauern als Unterschlupf für Eidechsen, Salamander und Blindschleichen. Der Gartenteich ist Quartier für Kröten und Ringelnattern. Und das Herbstlaub dient als Versteck für Igel und Laufkäfer. Sie alle sind große Schneckenvertilger.
2.Absammeln – in den Abend- und Morgenstunden. Tiere aber ohne Quälerei vernichten, wer es mag. Wie? Ist zwar brutal, aber mit kochend heißem Wasser überbrühen bedeutet Sekundentod.
3.Mechanische Hindernisse aufbauen: Schneckenzäune rund um Hochbeete und bei Einzelpflanzen geben gerade den Jungpflanzen Schutz. Denn oft setzt man eine Dahlie oder eine Tagetes – und am nächsten Tag ist sie nicht mehr zu finden.
4.Kupferbänder oder auch Kupferdrähte: Diese Barrieren (zum Teil gibt es schon welche mit Batterie als Minielektrozaun) werden von den Schnecken gemieden. Wenn Strom darin fließt, ist es wie ein Wildzaun, doch schon Kupfer allein löst in Verbindung mit dem Schleim einen schwachen elektrischen Impuls aus, der die Schnecke zum Umkehren zwingt.
5.Schneckenkorn: Nur das auf Eisen-III-Phosphat-Basis (das einzige im Biogarten zugelassene) sollte man im Notfall und am besten vorbeugend verwenden. Zeitig im Frühjahr, wenn nur die ganz kleinen Tierchen unterwegs sind, breitwürfig streuen, das senkt die Belastung fürs ganze Jahr. Freilich muss man auch jetzt streuen, doch am besten punktuell, weil auch Tigerschnegel und Weinbergschnecken Opfer werden.
6.Nematoden gegen Schnecken: Ein Teil der (noch besonders kleinen) Schnecken lässt sich mit diesen mikroskopisch kleinen Würmern vernichten. Die Nematoden werden mit der Gießkanne ausgebracht. Der Boden sollte gut durchfeuchtet sein. Die Nematoden leben in der Schnecke und sie stellt innerhalb von zwei Tagen das Fressen ein. Dort vermehren sich die Nematoden und springen auf andere Schnecken über. Für sechs Wochen reicht eine Behandlung.
7.Mulchen als Barriere: Ob Eierschalen, Nadelstreu, Splitt oder andere Materialien – sie helfen nur bedingt. Gut bewährt hat sich die Schneckenbarriere, ein Abfallprodukt aus der Mehlerzeugung. Wirkt wirklich wochenlang und wird nicht überkrochen.