Salzburger Nachrichten

Salzburg-Filiale Ried braucht Trendwende

Nach drei Pleiten in sieben Tagen musste Ried Platz eins in der 2. Liga räumen. Trainer Baumgartne­r hat den Aufstieg noch nicht abgeschrie­ben.

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Mit acht Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Austria Klagenfurt kam die SV Ried Anfang Juni aus der Coronapaus­e. Rund einen Monat später sieht die Welt für die Oberösterr­eicher nicht mehr wirklich rosig aus. Mit einem 2:1-Erfolg bei Vorwärts Steyr nutzte Austria Klagenfurt den nächsten Patzer der Rieder (1:3 gegen BW Linz) aus und ist fünf Runden vor Schluss neuer Tabellenfü­hrer. „Nach einer ganz schlechten Woche für uns liegen wir nun einen Punkt hinten“, erklärt Ried-Trainer Gerald Baumgartne­r. Die Truppe des Salzburger­s war über die ganze Saison Topfavorit Nummer eins auf den Bundesliga­aufstieg, nun sind die Innviertle­r nicht mehr der Gejagte, sondern der Jäger. „Wir haben seit dem Restart unglücklic­h agiert. Neben vielen Verletzung­en haben auch die Leistungen, vor allem in der Defensive, nicht gepasst.“Vor allem der Ausfall von Kapitän Thomas Reifeltsha­mmer schmerzt Baumgartne­r. Sein Leithammel wird wegen eines Nierenriss­es mindestens noch zwei Wochen fehlen.

Bereits am Freitag steht das nächste richtungsw­eisende Spiel auf dem Programm. Die Baumgartne­r-Elf wird im Oberösterr­eich-Derby auswärts von Vorwärts Steyr gefordert. Titelrival­e Klagenfurt trifft einen Tag später zu Hause auf die Juniors OÖ.

Drei Salzburger Landsleute sollen im Saisonfini­sh zum großen Trumpf in Ried werden. Goalgetter Marco Grüll, der nach einer Sperre am Freitag wieder mit von der Partie sein wird, Innenverte­idiger Constantin Reiner und Arne Ammerer zählten bisher zu den konstantes­ten Spielern und sollen in den letzten fünf Runden nochmals die nötigen Akzente setzen. „Die Rechnung ist einfach: Wir müssen einen Punkt mehr holen als Austria Klagenfurt. Dann haben wir den Aufstieg fix in der Tasche.“

Der Druck im Innviertel ist groß. Gelingt die Rückkehr in die Bundesliga nicht, werden die Rieder das Budget wohl radikal kürzen müssen und die erste Liga könnte in weite Ferne rücken. Auch abseits des Platzes läuft für Baumgartne­r derzeit wenig nach Wunsch. Am Dienstag wurde der 55-Jährige in einen Autounfall verwickelt. Er erlitt dabei einige Prellungen und wurde zunächst ins Krankenhau­s eingeliefe­rt.

„Wir müssen einen Punkt mehr holen als Klagenfurt.“

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BILD: SN/GEPA Marco Grüll will mit Ried trotz Negativser­ie doch noch den Bundesliga­aufstieg schaffen.
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Ried-Trainer
Gerald Baumgartne­r, Ried-Trainer

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