Noch fehlt ein Stück zur Spitze
Salzburg hat zahlreiche Klettertalente. Wer schafft es nach ganz oben?
IMST. Noch fehlt Salzburgs Klettertalenten ein Stück zur Spitze. Das ist bei der Sommer-Wettkampfserie des Nationalteams, die am Donnerstag mit dem zweiten Vorstieg-Bewerb in Imst zu Ende gegangen ist, deutlich geworden. Doch an Potenzial mangle es nicht, ist Bundesnachwuchskoordinatorin Katharina Saurwein sicher. „Salzburg hat unglaubliche Talente“, sagt sie.
Da ist zum einen die gebürtige Straßwalchnerin Sandra Lettner. Die Athletin des ÖAV Vöcklabruck, die in einer Woche 19 Jahre alt wird, hat international bereits für Furore gezeigt und Olympiahoffnungen geschürt. Nach der Coronapause kämpft die Allrounderin aber noch mit ihrer Form. Zwar wurde sie Gesamtdritte, doch zwei elfte Ränge im Vorstieg sind weniger als erwartet. „Sie hat nach dem stressigen Vorjahr eine längere Pause eingelegt und ist noch nicht in der Form ihres Lebens“, erklärt Saurwein.
Dass zuletzt nur wenig Vorstieg trainiert worden sei, spiele vor allem den Routiniers in die
Karten. Umso bemerkenswerter, wie sich Sarah Feichtenschlager, Jahrgang 2004, geschlagen hat. Nach dem 14. Platz am Montag belegte die Athletin des ÖAV Straßwalchen drei Tage später Rang 16 und kletterte damit auf Augenhöhe mit der 19-jährigen Walserin Celina Schoibl (Naturfreunde), die jeweils 15. wurde. „Sarah hat eine schwere Verletzung hinter sich und trainiert erst seit Kurzem wieder. Sie hat groß aufgezeigt“, erklärt Saurwein.
Versprechen für die Zukunft gibt es auch bei den Männern. Naturfreunde-Ass Thomas Podolan aus Hallein erreichte im Vorstieg die Plätze zwölf und elf. Der U18-Kletterer ließ trotz kleinerer Fehler einige ältere Kollegen hinter sich. „Thomas hat nicht sein ganzes Können gezeigt, aber er ist ein Riesentalent, mit dem man rechnen muss“, sagt Saurwein. Ein Lebenszeichen hat indes Stephan Rest abgegeben. In seiner Lieblingsdisziplin Boulder glänzte der Kuchler, der im Vorjahr aus dem Kader des Jugendnationalteams gefallen war, mit zwei sechsten Plätzen. Saurwein sagt: „Da hat er gezeigt, was er kann.“
Längst keine Talente mehr sind Salzburgs Speed-Spezialisten. Die 24-jährige Alexandra Elmer aus Stuhlfelden (ÖAV Oberpinzgau) gewann beide Bewerbe der Sommerserie, stellte einen neuen österreichischen Rekord auf und überzeugte auch bei einem kürzlich virtuell durchgeführten internationalen Vergleichswettbewerb mit Rang sieben. Lukas Knapp aus Hof (Naturfreunde, 23) wurde Erster und Dritter.