Salzburger Nachrichten

Tief in die Seele New Yorks blicken

- DURCHGESCH­AUT Angelika Wienerroit­her

In „High Maintenanc­e“spielt Ben Sinclair als „The Guy“eigentlich die Hauptrolle. Der junge, bärtige Typ radelt durch New York, um Gras zu verkaufen. Doch zu sehen ist „The Guy“oftmals nur kurz: Denn in jeder Folge können die Zuseher einen Blick in die verschiede­nen Milieus der Millionens­tadt erhaschen.

Da ist der Mann, der

Nachrichte­n singend zustellt – Hasenkostü­m inklusive. Da ist die Frau, die

Intimität in Filmen koordinier­t und bei einem

Date dabei selbst an Grenzen stößt. Und da ist der

Hund von „The Guy“, den er nach seiner größten

Angst benannt hat: FOMO, kurz für „fear of missing out“– also die Angst, etwas zu verpassen.

Seit dieser Woche sind die neun Episoden der vierten Staffel von „High Maintenanc­e“auf dem Bezahlsend­er Sky Atlantic und auf Abruf via Streamingd­ienst Sky X zu sehen. Die Serie ist witzig. Oft lacht man als Zuseher laut auf, weil die Szenen so absurd sind. Manche Charaktere tauchen plötzlich wieder auf – man freut sich über das Wiedersehe­n. Die Serie spielt mit Andeutunge­n und Auslassung­en. Nicht alles wird erklärt: Eine Folge wirkt wie eine Kamera, die kurz auf einen Teil der Stadt zoomt und sich dann wieder entfernt. Bei all dem Witz zeigt „High Maintenanc­e“aber auch, wie einsam, gelangweil­t und traurig die Bewohner der Großstadt manchmal sind. Die Serie ist sensibel und einfühlsam, ohne dabei großes Drama erzeugen zu wollen.

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„The Guy“mit seinem neuen Haustier.
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