Tief in die Seele New Yorks blicken
In „High Maintenance“spielt Ben Sinclair als „The Guy“eigentlich die Hauptrolle. Der junge, bärtige Typ radelt durch New York, um Gras zu verkaufen. Doch zu sehen ist „The Guy“oftmals nur kurz: Denn in jeder Folge können die Zuseher einen Blick in die verschiedenen Milieus der Millionenstadt erhaschen.
Da ist der Mann, der
Nachrichten singend zustellt – Hasenkostüm inklusive. Da ist die Frau, die
Intimität in Filmen koordiniert und bei einem
Date dabei selbst an Grenzen stößt. Und da ist der
Hund von „The Guy“, den er nach seiner größten
Angst benannt hat: FOMO, kurz für „fear of missing out“– also die Angst, etwas zu verpassen.
Seit dieser Woche sind die neun Episoden der vierten Staffel von „High Maintenance“auf dem Bezahlsender Sky Atlantic und auf Abruf via Streamingdienst Sky X zu sehen. Die Serie ist witzig. Oft lacht man als Zuseher laut auf, weil die Szenen so absurd sind. Manche Charaktere tauchen plötzlich wieder auf – man freut sich über das Wiedersehen. Die Serie spielt mit Andeutungen und Auslassungen. Nicht alles wird erklärt: Eine Folge wirkt wie eine Kamera, die kurz auf einen Teil der Stadt zoomt und sich dann wieder entfernt. Bei all dem Witz zeigt „High Maintenance“aber auch, wie einsam, gelangweilt und traurig die Bewohner der Großstadt manchmal sind. Die Serie ist sensibel und einfühlsam, ohne dabei großes Drama erzeugen zu wollen.