Managers Uralt-Trick
Der deutsche Chemiekonzern Lanxess beschäftigt weltweit mehr als 14.000 Mitarbeiter. 2019 schrieb er einen Umsatz in Höhe von 6,8 Milliarden Euro. Und auch im ersten Coronaquartal 2020 lief es gar nicht schlecht. Der Umsatz lag bei 1,7 Milliarden. 245 Millionen Euro Gewinn flossen in die Kassen des Konzerns, der, natürlich, sich das Ziel gesetzt hat, bis 2040 klimaneutral zu sein.
Außer, die Politik schaffe es nicht, den Konzern bis 2030 mit ausreichend grünem Strom „zu wettbewerbsfähigen Preisen“zu versorgen. So LanxessVorstand Matthias Zachert in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Sonst, so Zachert, müsse man die Chemie in Indien produzieren oder in China oder anderswo, und „das bei zigfach höheren Emissionen“. Das sei „für die Klimabilanz der Welt verheerend“. Wie wahr.
Für die Klimabilanz der Welt noch verheerender sind nur Manager wie Zachert. Und von denen gibt es viele.
Sie sagen: Wenn uns der Steuerzahler nicht mit sauberem Strom in Europa subventioniert oder uns der Gesetzgeber nicht länger Treibhausgase emittieren lässt, wie wir es wollen, und so unsere Gewinne garantiert sind, ruinieren wir eben das Klima „in Indien, China oder anderswo“. Ätsch.
Also: Her mit dem Geld und den maßgeschneiderten Gesetzen. Sonst fahren wir den ganzen Planeten an die Wand – und uns und unsere Kinder und Enkelkinder gleich mit.
Wie weitsichtig.