VILLAZÓN
Der Tenor konnte wegen neuer Einreisebestimmungen nicht rechtzeitig zur Präsentation seines neuen Romans aus Spanien anreisen.
Der Tenor war auf dem Weg nach Salzburg, durfte aber wegen verschärfter Einreisebestimmungen nicht aus Spanien anreisen.
Wann erhält man schon Post von Rolando Villazón? „Ich hatte mich sehr auf meine Reise nach Salzburg gefreut“, schreibt der Tenor in einem E-Mail. „Leider waren wir aber in Spanien am Mittwoch einem Coronarisiko ausgesetzt und mussten uns alle testen lassen. Die Testergebnisse sind zum Glück negativ. Sie lagen aber leider erst heute morgen vor, was eine rechtzeitige Anreise unmöglich gemacht hat.“
Eigentlich hätte Rolando Villazón am Freitag seinen neuen Roman „Amadeus auf dem Fahrrad“in Salzburg präsentieren sollen. Die verschärften Einreisebestimmungen aus Spanien, wo Rolando Villazón den Urlaub mit seiner Familie verbracht hatte, machten den Festspieltermin zunichte, der auch ein Gespräch mit Präsidentin Helga Rabl-Stadler umfasst hätte. „Sicherheit und Verantwortung gegenüber den anderen Menschen gehen auf jeden Fall vor!“, schreibt Villazón.
Vian, die Ich-Figur seines Romans, reist mit der Bahn an. Wir schreiben das coronafreie Jahr 2015. Dass man die Festung in Salzburg vom Hauptbahnhof aus nicht sieht, ist das geringere Problem des jungen Mexikaners. Seinem strengen Vater hatte er als Kind versprochen, ein großer Tenor zu werden: „Ich wollte, dass Mimi und Violetta und Carmen ihre letzten Seufzer in meinen Armen hauchten; ich wollte die Tode von Werther, Edgard, Lenski und Cavaradossi singen; ich wollte meine Stimme in den Triumphen Nemorinos und Almavivas aufgehen lassen.“Bislang reichte es aber nur zu Komparsenrollen.
Rolando Villazón zeichnet mit leichter Hand ein amüsantes Bild des sommerlichen Festspiel-Salzburgs und bietet Einblicke in die Welt der Oper und ihrer Künstlertypen. Eine davon ist die Produktionsassistentin Julia, in die sich Vian verliebt. Aber auch eine Anna Netrebko, mit der Rolando Villazón 2005 in „La traviata“so wundervoll harmonierte, kommt als Randfigur vor.
Im Zentrum steht jedoch Mozart: Der vielseitige Künstler Villazón, der als Leiter der Mozartwoche neue Zugänge und Präsentationsformen zu dessen Werk öffnet, lässt seinen Roman um „Don Giovanni“kreisen, der für den jungen Vian zur
Schicksalsoper werden soll – Liebesgeschichte inklusive. Gern hätte man den begnadeten Entertainer am Freitag selbst aus einigen Stellen seines Romans lesen gehört. Sein Enthusiasmus für Mozart und die Oper ist „Amadeus auf dem Fahrrad“aber ohnehin anzumerken.