Vulkanausbruch am Küchenboden
Glühende Ströme, Aschewolken, giftige Gase und ein hässlicher Gott. Die Geschichten um die Feuerberge sind ganz schön spektakulär.
VSie lassen große Gase ab, sie brodeln und spucken. Klingt nach äußerst ungezogenen Kerlen. Etwa 1500 aktive Vulkane gibt es derzeit auf unserer Erdoberfläche. Aktiv ist so ein lavaspuckender Kegel dann, wenn er in den vergangenen 10.000 Jahren auf jeden Fall einmal ausgebrochen ist. Würde man die Vulkane, die unter Wasser sind, mitzählen, dann wäre die
Zahl wahrscheinlich viel, viel höher. Nur kennt man diese submarinen Vulkane heute bei Weitem nicht alle, weil die Meere noch gar nicht komplett erforscht sind. Aber den höchsten aktiven Vulkan in Europa, den kennt man. Das ist der Ätna und der befindet sich auf der italienischen Insel Sizilien. 3352 Meter liegt der gigantische Feuerspucker über dem Meeresspiegel, er ist beinahe drei Mal so hoch wie alle Berge, die sich um ihn herum befinden.
Immer wieder zerstören seine Lavaströme Häuser und Straßen, es dampft aus seinem Krater und große Wolken aus Asche verdunkeln den Himmel. Aber die Menschen, die dort leben, kommen mit den Eigenheiten ihres Riesen klar und wer will, der kann sogar eine geführte Tour hinauf zu den Gipfelkratern buchen. So ein Besuch fühlt sich an, als wäre man auf einem anderen Planeten gelandet. Da wandert man über gigantische Lavawüsten, entdeckt skurrile Formationen und schaut in gruselige Höhlen. Der Ätna ist ganz schön aktiv, immer wieder brodelt es, kleine Explosionen im Inneren sind zu hören, dicke Aschewolken steigen auf und an manchen Stellen treten giftige Gase aus. Und wo kommt der Name Vulkan eigentlich her? Von einem Gott. Vulcanus, der römische Gott des Feuers (im Griechischen ist es Hephaistos), soll seine Schmiede auf der italienischen Insel Vulcano gehabt haben. In dichten Rauch und glühende Funken gehüllt, hat er mit seinen Gehilfen, den einäugigen Zyklopen, Waffen für die Götter geschmiedet. Vulcanus soll ganz schön hässlich gewesen sein. Und er hatte immer Angst, dass seine Frau Venus (im Griechischen Aphrodite) ihn mit einem anderen betrügen könnte. Und immer wenn er besonders eifersüchtig war, dann hat er seine Schmiede angeworfen und ordentlich Feuer gemacht. Das soll dann so stark gewesen sein, dass eben der Vulkan Ätna ausgebrochen ist. Dafür braucht so ein Gott schon eine gewaltige Hitze – 1100 bis 1400 Grad Celsius hat Magma (geschmolzenes Gestein). Solche Temperaturen könnte man mit einem normalen Thermometer wohl nicht messen, wäre ja auch spannend, wer es zur Messung festhalten würde. Aber mit Infrarotaufnahmen von Satelliten beispielsweise ist das kein Problem. Unser Wohnzimmervulkan, den wir euch heute vorstellen wollen, der ist hingegen absolut ungefährlich und trotzdem ein kleines Spektakel.