Salzburger Nachrichten

„Die richtige Balance ist extrem wichtig“

Salzburgs Trainer Jesse Marsch zieht Bilanz – und stellt dabei stets seine Mannschaft und niemals seine Person in den Vordergrun­d.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

Jesse Marsch zieht nach dem Trainingsl­ager von Red Bull Salzburg Bilanz.

SALZBURG. Ein Trainingsl­ager, zwei Testspiele, sechs Tore: So lautet die Vorbereitu­ngsbilanz von Fußballmei­ster Red Bull Salzburg, mit der auch Cheftraine­r Jesse Marsch zufrieden sein kann. Der US-Amerikaner hat vor dem Beginn des neuen Spieljahre­s den Druck, die Rekordsais­on 2019/20 noch einmal zu toppen oder zumindest zu bestätigen. Von Marsch wird nicht weniger als der Meistertit­el, der Cupsieg sowie die neuerliche Qualifikat­ion für die Champions League erwartet. Drei Wochen vor dem ersten Pflichtspi­el 2020/21 im ÖFB-Cup gegen Schwarz-Weiß Bregenz sprach der Bullen-Trainer über … seinen Urlaub in der Sommerpaus­e:

„Ich war mit meiner Familie auf einer Insel in Griechenla­nd, dann noch einige Tage in der Schweiz, in Italien und Kroatien. Wir hatten eine sehr gute Zeit zusammen. Die richtige Balance zwischen Fußball und meiner Familie ist extrem wichtig für mich.“ sein zweites Jahr als Trainer von Red Bull Salzburg:

„Im Vorjahr waren wir auch hier auf Trainingsl­ager in Bramberg, aber unter ganz anderen Voraussetz­ungen. Es gab viele neue Spieler und mit mir auch einen neuen Trainer. Jetzt ist die Klarheit, der Fokus in unserer Gruppe ganz anders. Trotzdem haben wir gesehen, dass wir noch viel zu tun haben. Wir haben wieder große Ziele, deshalb ist jeder Tag in der Vorbereitu­ng wichtig für uns.“

die ersten zwei Testspiele:

„Gegen Bravo Ljubljana (2:2) war der Start nicht gut. Das hat mich überrascht, dass wir nicht bereit waren, den Kampf anzunehmen, weil wir in der vergangene­n Saison speziell in der Anfangspha­se oft sehr stark gespielt haben. Wichtiger als das Ergebnis ist in den ersten Testspiele­n aber, dass alle zusammenwa­chsen, dass auch die jungen LieferingS­pieler ein Teil der Gruppe werden.

Gegen Nizza (4:1) war es ähnlich, wieder mit zwei sehr unterschie­dlichen Halbzeiten. Anfangs waren wir von der Einstellun­g her nicht ganz top und etwas zu unkonzentr­iert. Die zweite Hälfte war dann viel besser, aggressive­r und kompakter. Und wir haben viele Bälle im Umschaltsp­iel gewonnen.“ die Schwerpunk­te im Trainingsl­ager:

„Es ging vor allem um Detailarbe­it. Wir wollen den hohen Standard, den wir haben, nicht nur halten, sondern jeden Tag einen neuen Standard für uns finden. Ich muss aber zugeben: Für einen Trainer ist es einfach, mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Weil die Spieler bereit sind, sich zu quälen, und versuchen, jeden Tag besser zu werden.“ seine Wünsche für die neue Saison:

„Zuallerers­t wünsche ich mir, dass wir Schritt für Schritt zur Normalität zurückkehr­en. Wir freuen uns sehr, dass unsere Fans wieder ins Stadion dürfen. Ich erwarte im ersten Heimspiel viel Energie in der Red-Bull-Arena. Sportlich sind Titel natürlich wichtig. Aber genauso wichtig ist es für mich als Trainer, auf die Stimmung innerhalb der Mannschaft, in der Kabine zu achten. Wenn wir das gut machen, kommt der Erfolg von allein.“

seine Rekorde als Trainer:

„Ganz ehrlich: Es bedeutet mir persönlich nicht so viel, der erste US-Trainer zu sein, der in der Champions League gespielt hat oder in Europa einen Ligatitel gewinnen konnte.

Meine tägliche Motivation ist es, meiner Mannschaft zu helfen, sie besser zu machen. Das macht mich happy. Wenn man zu viel über die Geschichte oder Rekorde nachdenkt, wird es komplizier­t.“

die Torhüterfr­age:

„Cican Stankovic ist für mich ein unglaublic­her Torwart, er ist auch in der neuen Saison unsere Nummer eins. Aber das Schöne ist: Carlos Coronel hat das letzte Saison während der Verletzung­spause von Cican sehr gut gemacht und ist jederzeit bereit.“

seinen aktuellen Kader:

„Ich bin mit der Mannschaft sehr zufrieden, wir haben eine super Gruppe. Jetzt ist es wichtig, hungrig zu bleiben. Hungrig auf Erfolg. Wir kennen jetzt den Geschmack der Champions League – genau dort wollen wir wieder hin.“

„Wenn man zu viel über die Geschichte oder Rekorde nachdenkt, wird es komplizier­t.“

Jesse Marsch, Trainer RB Salzburg

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