„Die richtige Balance ist extrem wichtig“
Salzburgs Trainer Jesse Marsch zieht Bilanz – und stellt dabei stets seine Mannschaft und niemals seine Person in den Vordergrund.
Jesse Marsch zieht nach dem Trainingslager von Red Bull Salzburg Bilanz.
SALZBURG. Ein Trainingslager, zwei Testspiele, sechs Tore: So lautet die Vorbereitungsbilanz von Fußballmeister Red Bull Salzburg, mit der auch Cheftrainer Jesse Marsch zufrieden sein kann. Der US-Amerikaner hat vor dem Beginn des neuen Spieljahres den Druck, die Rekordsaison 2019/20 noch einmal zu toppen oder zumindest zu bestätigen. Von Marsch wird nicht weniger als der Meistertitel, der Cupsieg sowie die neuerliche Qualifikation für die Champions League erwartet. Drei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel 2020/21 im ÖFB-Cup gegen Schwarz-Weiß Bregenz sprach der Bullen-Trainer über … seinen Urlaub in der Sommerpause:
„Ich war mit meiner Familie auf einer Insel in Griechenland, dann noch einige Tage in der Schweiz, in Italien und Kroatien. Wir hatten eine sehr gute Zeit zusammen. Die richtige Balance zwischen Fußball und meiner Familie ist extrem wichtig für mich.“ sein zweites Jahr als Trainer von Red Bull Salzburg:
„Im Vorjahr waren wir auch hier auf Trainingslager in Bramberg, aber unter ganz anderen Voraussetzungen. Es gab viele neue Spieler und mit mir auch einen neuen Trainer. Jetzt ist die Klarheit, der Fokus in unserer Gruppe ganz anders. Trotzdem haben wir gesehen, dass wir noch viel zu tun haben. Wir haben wieder große Ziele, deshalb ist jeder Tag in der Vorbereitung wichtig für uns.“
die ersten zwei Testspiele:
„Gegen Bravo Ljubljana (2:2) war der Start nicht gut. Das hat mich überrascht, dass wir nicht bereit waren, den Kampf anzunehmen, weil wir in der vergangenen Saison speziell in der Anfangsphase oft sehr stark gespielt haben. Wichtiger als das Ergebnis ist in den ersten Testspielen aber, dass alle zusammenwachsen, dass auch die jungen LieferingSpieler ein Teil der Gruppe werden.
Gegen Nizza (4:1) war es ähnlich, wieder mit zwei sehr unterschiedlichen Halbzeiten. Anfangs waren wir von der Einstellung her nicht ganz top und etwas zu unkonzentriert. Die zweite Hälfte war dann viel besser, aggressiver und kompakter. Und wir haben viele Bälle im Umschaltspiel gewonnen.“ die Schwerpunkte im Trainingslager:
„Es ging vor allem um Detailarbeit. Wir wollen den hohen Standard, den wir haben, nicht nur halten, sondern jeden Tag einen neuen Standard für uns finden. Ich muss aber zugeben: Für einen Trainer ist es einfach, mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Weil die Spieler bereit sind, sich zu quälen, und versuchen, jeden Tag besser zu werden.“ seine Wünsche für die neue Saison:
„Zuallererst wünsche ich mir, dass wir Schritt für Schritt zur Normalität zurückkehren. Wir freuen uns sehr, dass unsere Fans wieder ins Stadion dürfen. Ich erwarte im ersten Heimspiel viel Energie in der Red-Bull-Arena. Sportlich sind Titel natürlich wichtig. Aber genauso wichtig ist es für mich als Trainer, auf die Stimmung innerhalb der Mannschaft, in der Kabine zu achten. Wenn wir das gut machen, kommt der Erfolg von allein.“
seine Rekorde als Trainer:
„Ganz ehrlich: Es bedeutet mir persönlich nicht so viel, der erste US-Trainer zu sein, der in der Champions League gespielt hat oder in Europa einen Ligatitel gewinnen konnte.
Meine tägliche Motivation ist es, meiner Mannschaft zu helfen, sie besser zu machen. Das macht mich happy. Wenn man zu viel über die Geschichte oder Rekorde nachdenkt, wird es kompliziert.“
die Torhüterfrage:
„Cican Stankovic ist für mich ein unglaublicher Torwart, er ist auch in der neuen Saison unsere Nummer eins. Aber das Schöne ist: Carlos Coronel hat das letzte Saison während der Verletzungspause von Cican sehr gut gemacht und ist jederzeit bereit.“
seinen aktuellen Kader:
„Ich bin mit der Mannschaft sehr zufrieden, wir haben eine super Gruppe. Jetzt ist es wichtig, hungrig zu bleiben. Hungrig auf Erfolg. Wir kennen jetzt den Geschmack der Champions League – genau dort wollen wir wieder hin.“
„Wenn man zu viel über die Geschichte oder Rekorde nachdenkt, wird es kompliziert.“
Jesse Marsch, Trainer RB Salzburg