Was die Politik verspricht …
Spätestens jetzt muss einigen klar sein, dass das, was die Politik verspricht, beinahe schon mit hundertprozentiger Verlässlichkeit nicht eintrifft. Wie groß war das Ach und Weh, als die erste Pandemiewelle über uns drübergeschwappt ist. Man hat Finanzspritzen überall zugesagt, als ob unbeschränkt Geld vorhanden wäre. Auch wurde man sich der unglaublichen Leistung der Angestellten im Handel, aber auch in der Pflege in Seniorenwohnheimen, in Spitälern und in der 24-Stunden-Pflege bewusst. Gerade in der Pflege, wo Personalnot bereits als gegeben und normal hingenommen wird, wurde, immer in der Angst, sich anzustecken, direkt mit Covid-Patienten gearbeitet. Hier hat die Politik in der heißen Phase dem Pflegepersonal einen Fixbetrag von 1000 Euro zugesagt. Nun, wo die Ansteckungszahlen wieder zurückgegangen sind, will die Politik von diesem Versprechen nichts mehr wissen. Dieses Verhalten steht generell für das Politwesen in Österreich, wen wundert es dann auch, dass eine Politverdrossenheit in Österreich um sich greift. All jene, die ihren Mann/ihre Frau in der Krise gestanden haben, hätten es ja auch so machen können wie in einem Seniorenheim in Italien
– davonlaufen und die Patienten zurücklassen. Doch unser Pflegepersonal landauf, landab hat Rückgrat und Ehre. Vielleicht besinnt sich die Politik doch noch auf das, was man Worttreue nennt, und wenn es auch nur unter dem Druck der Notwendigkeit bei einer zweiten Welle passiert. Bernd Aberer,