Gasthof in Kleinarl öffnete wieder
Covid-Erkrankte sind gesundet, alle Tests im Tal verliefen seither negativ.
Nach sechs CovidFällen beim Personal bzw. in der Gastgeberfamilie schloss ein Gasthof in Kleinarl freiwillig die Pforten. Seit Samstag ist wieder geöffnet. „Die zehn Tage sind um, alle sind gesund, es geht ganz normal weiter“, sagt Stefan Passrugger, TVB-Geschäftsführer von Kleinarl und Wagrain. Es bestehe kein Grund zur Sorge. Weitere Tests unter den Tourismusmitarbeitern im Ort seien durch die Bank negativ ausgefallen.
Der Name des Gasthofs sei bewusst nicht öffentlich gemacht worden, sagt Passrugger. Die massive mediale Berichterstattung über die Fälle in den heimischen Tourismusorten seien für die Branche sehr problematisch. „Bei uns haben Gäste ihren Urlaub storniert wegen der Fälle in St. Wolfgang.“Es gebe eine Hysterie,
die durch die Medien befeuert werde, sagt Passrugger. „Das wirkt sich negativ auf die Buchungen und damit auf die heimische Wirtschaft aus.“
Der Tourismusmanager wünscht sich eine Rückkehr zu mehr Hausverstand und Gelassenheit.
„Unsere Orte sind zu 80 bis 85 Prozent ausgebucht. Wenn man bedenkt, wie viele Mitarbeiter beschäftigt sind und wie viele Gäste wir beherbergen, dann gibt es im Verhältnis fast gar keine Fälle. Im Ernstfall muss es auch reichen, wenn man schreibt: Es gibt sechs positiv Getestete im Pongau. Den Ort oder den Betrieb muss man nicht öffentlich machen.“
Passrugger hofft, dass der Tourismussommer gut weiterläuft. Rein rationell spreche nichts dagegen. Die Branche mache ihre Hausaufgaben, die Gefahr, sich in einer Stadt in einer vollen U-Bahn oder in einem Kaufhaus anzustecken, sei um ein Vielfaches größer als in einem Urlaub in den Bergen. „Das muss man immer wieder betonen.“
In Sachen Testungen zählt Passrugger zu jenen, die eine Ausweitung fordern. Derzeit sind in dem Paket des Tourismusministeriums nur die Mitarbeiter von größeren Beherbergern umfasst. Es sollten sich auch Privatvermieter und ihre Angestellten, Kellner von Restaurants, Schwimmbadmitarbeiter und – im Winter – Liftbedienstete gratis testen lassen können.
„Die Hysterie ist groß. Das liegt auch an den Medien.“