Werder-Ikone lockte Ex-Bullen nach Bremen
Als Spieler blieb ihm der große Durchbruch verwehrt, nun will Danijel Zenkovic als Co-Trainer in der deutschen Bundesliga richtig durchstarten.
FUSSBALL
Als Co-Trainer, Spielanalyst und Sportkoordinator hatte Danijel Zenkovic großen Anteil, dass sich Außenseiter Hartberg in der vor Kurzem abgelaufenen Spielzeit überraschend für das internationale FußballGeschäft qualifiziert hat. Bereits kurz nach dem Saisonende wurde aber klar, dass er mit den Steirern die Europa-League-Qualifikation nicht in Angriff nehmen wird. Werder Bremen war nach dem geschafften Klassenerhalt auf der Suche nach einem weiteren Co-Trainer und meldete sich Mitte Juli bei Zenkovic.
Ende Juli folgte ein Treffen mit Cheftrainer Florian Kohfeldt, der sofort von den menschlichen und fachlichen Fähigkeiten des 33-jährigen Salzburgers angetan war. „Einen Tag nach dem persönlichen Treffen war klar, dass ich nach Bremen wechseln werde“, erklärt Zenkovic, der im Norden von Deutschland einen prominenten Fürsprecher hat. Tim Borowski, der in seiner aktiven Karriere fast 300 BundesligaSpiele für Bremen absolvierte, mit Werder deutscher Meister sowie Pokalsieger wurde und mittlerweile dem Trainerstab angehört, machte sich für den Salzburger in Bremen stark.
„Wir haben uns vor ein paar Jahren kennengelernt. Ich war im Nachwuchs von Ajax Amsterdam tätig und Tim hat sich bei mir bezüglich der Spiel- und Ausbildungsphilosophie gemeldet. Der
Kontakt ist nie abgerissen. Trotzdem war ich überrascht, als er sich gemeldet und sich bei mir erkundigt hat, ob ich Interesse an einem Engagement bei Werder hätte“, erläutert Zenkovic, der bereits vor einer Woche den Dienst beim deutschen Bundesligisten aufnahm. Nur auf den Fußball kann sich der Salzburger in den nächsten Wochen aber nicht konzentrieren. „Derzeit lebe ich noch im Hotel. Aber im September will meine Frau mit unserem zweijährigen Sohn nachkommen. Daher bin ich derzeit auch auf Wohnungssuche. Zum Glück ist der Markt entspannter als in Salzburg.“
Dass Zenkovic den Sprung in die deutsche Bundesliga schafft, kommt für viele Fußballexperten nicht überraschend. Nachdem er bereits mit 19 Jahren erkannte, dass er als Aktiver den Durchbruch nicht schaffen wird, nahm er die Gelegenheit wahr, ein Nachwuchsteam bei Red Bull
Salzburg zu trainieren. „Mein ehemaliger Jugendtrainer Mustapha Mesloub hat den Kontakt zu Ex-Nachwuchsleiter Percy van Lierop hergestellt. Dieser hat mir die Chance gegeben, dafür bin ich ihm heute noch dankbar“, sagt Zenkovic, der nach sechs Jahren bei Red Bull im Nachwuchs von Innsbruck und Sturm Graz arbeitete. Vor vier Jahren machte der A-Lizenz-Trainer den ersten großen Sprung: Van Lierop holte seinen Ex-Schützling in die Akademie des holländischen Topclubs Ajax Amsterdam. „Ich hatte sensationelle drei Jahre in Amsterdam und habe viel gelernt.“
Nach dem großen Erfolg mit Hartberg folgte er nun dem Ruf aus der deutschen Bundesliga. „Ich freue mich auf die Herausforderung und richte meinen Fokus auf die Arbeit. Meine Tätigkeit macht mir Spaß und ich will mich mit meinen Fähigkeiten in das Trainerteam einbringen und mit Werder Erfolg haben.“