Im Heimrennen zählt KTM zu den Favoriten
Nach dem Sensationserfolg beim MotoGP-Rennen in Brünn blicken die Mattighofner einer veränderten Erwartungshaltung entgegen.
SALZBURG. Der Jubel nach dem ersten Sieg in der MotoGP im tschechischen Brünn am Sonntag kannte bei KTM keine Grenzen. Etwas unverhofft feierte der österreichische Hersteller im vierten Jahr nach dem Einstieg in die Königsklasse den bisher größten Erfolg. „Wir hatten nicht die Erfahrung der anderen Marken, gegen die wir antreten. Es ging auf und ab in den vergangenen drei Jahren, aber der Lohn ist unglaublich“, erklärte Teammanager Mike Leitner.
Rookie Brad Binder nutzte in Abwesenheit des verletzten Weltmeisters Marc Márquez die Gunst der Stunde und kürte sich mit einer fehlerlosen Leistung zum ersten südafrikanischen Sieger in der MotoGP. Viel Zeit, den bisher größten Erfolg im Straßenrennsport ausgiebig zu feiern, hat man bei KTM allerdings nicht. Bereits einen Tag nach dem Premierensieg spulten die Österreicher am Ort des Triumphs wichtige Testkilometer ab. Am Sonntag steht das erste von zwei MotoGP-Rennen am Red-Bull-Ring in Spielberg auf dem Programm.
Nach dem Sieg in Tschechien zählen die Mattighofner auch aufgrund ihrer Motorenstärke beim Heimrennen zum Favoritenkreis. Binder und Teamkollege Pol Espargaró haben am Wochenende in der Steiermark gute Karten, den nächsten Rennsieg für KTM folgen zu lassen. Mit Miguel Oliveira ist im Tech3-Team des österreichischen
Herstellers zudem ein Fahrer aktiv, der immer für eine Überraschung gut ist. Der Portugiese belegte im vergangenen Jahr als bester KTMPilot in Spielberg den achten Rang.
Seit der Rückkehr der MotoGP nach Spielberg im Jahr 2016 ist der Red-Bull-Ring fest in italienischer Hand. Ducati konnte jedes der vergangenen vier Rennen auf österreichischem Boden für sich entscheiden. In der aktuellen Saison hat das Werksteam aber mit Performanceproblemen zu kämpfen. Andrea Dovizioso, der den Grand Prix von Österreich im Vorjahr gewinnen konnte, liegt als bester Ducati-Pilot in der Fahrerwertung nur auf Rang vier. Dennoch ist nach dem schwachen Auftreten des Italieners in Brünn mit einer Reaktion des Vizeweltmeisters zu rechnen. Neben Ducati zählen die Yamaha-Piloten rund um WM-Leader Fabio Quartararo zu den schärfsten Konkurrenten von KTM um den Rennsieg in Spielberg.
„Es ging auf und ab in den vergangenen drei Jahren, der Lohn ist unglaublich.“
Mike Leitner, KTM-Teammanager