Salzburger Nachrichten

Verkauf von Tresoren für zu Hause stieg um 40 Prozent

Weil in Coronazeit­en viele Menschen Bargeld und auch Edelmetall im Haus oder in der Wohnung aufbewahre­n, steigt das Sicherheit­sbedürfnis.

- BERTHOLD SCHMID

Der Goldpreis hat in der vergangene­n Woche seine Rekordjagd fortgesetz­t und erneut Höchstmark­en erreicht. So berichtete­n die Agenturen. Experten sehen darin in Zeiten steigender Corona-Infektions­fälle die Nachfrage von Anlegern, aber auch besorgten Menschen, die ihre Rücklagen und Ersparniss­e sicher anlegen wollen.

Das kann Alexander Pichler, Inhaber der gleichnami­gen Sicherheit­sfirma in Salzburg-Maxglan, nur bestätigen: „Verunsiche­rte Leute haben seit Beginn der Krise vermehrt Bargeld behoben, aber auch in Edelmetall­e investiert. In weiterer Folge habe sich wohl die Frage gestellt, wo man diese Werte sicher aufbewahre­n könne. Während manche auf Schließfäc­her bei Banken setzen, investiere­n derzeit viele in die Anschaffun­g eines eigenen Tresors für zu Hause.“

Wie enorm das Interesse an einem Safe in den eigenen vier Wänden ist, erklärte Pichler, der in der Salzburger sowie Bundeswirt­schaftskam­mer Ausschussm­itglied ist, so: „Die Verkaufsza­hlen bei Tresoren sind um rund 40 Prozent gestiegen, allein wir verkaufen praktisch jeden zweiten Tag einen Safe.“

Bei der Auswahl an geeigneten Tresoren entpuppen sich Safes mit einem Gewicht ab 75 Kilogramm als besonders gefragt. „98 Prozent von diesen verfügen über ein elektronis­ches Schloss, Safes mit Schlüssel sind Vergangenh­eit“,

so Pichler. Derartige Tresore müssen am Aufstellun­gsort entweder mit dem Boden oder einer Wand verschraub­t werden. Die Anschaffun­gskosten beginnen bei rund 700 Euro.

Der Sicherheit­stechniker empfiehlt Interessie­rten bei einem solchen Ankauf auch die Anschaffun­g einer Alarmanlag­e im

Set, die sich mit rund 1400 Euro zu Buche schlägt. Darin enthalten sind acht Magnetkont­akte, zwei Bewegungsm­elder, Transponde­r, Innen- und Außensiren­e, Fernbedien­ung sowie ein GSM-Modul, über das man im Ernstfall einen Alarm auf ein Handy oder gleich zu einem

Wachdienst oder der Polizei aufschalte­n kann.

Wer im Eigenheim größere Werte sicher aufbewahre­n möchte, sollte sich laut Alexander Pichler für Tresore der Klassen 3 oder 4 entscheide­n. Diese seien mit einem Gewicht zwischen 250 bis 600 Kilogramm deutlich massiver. Der Inhalt kann so bis zu 300.000 Euro versichert werden.

Bei der Salzburger Polizei kann Robert Meikl von der Prävention­sabteilung die Entwicklun­g nachvollzi­ehen: „Grundsätzl­ich ist es zu begrüßen, wenn Leute ihr Eigentum gut schützen und potenziell­en Täter keine Taterleich­terung, wie offene Fenster oder eine beim Haus abgelegte Leiter, bieten. Bei einem Tresor für zu Hause sollte zumindest ein qualitativ hochwertig­er, der gut im Mauerwerk verankert ist, in Betracht gezogen werden.“Derzeit seien die Zahlen der Wohnungsun­d Hauseinbrü­che signifikan­t zurückgega­ngen.

„Das Interesse für Tresore im Eigenheim ist stark gestiegen.“

Alexander Pichler, Sicherheit­sfirma

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BILD: SN/BERTHOLD SCHMID Die Auswahl von Tresoren im Fachhandel ist vielfältig.
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