Freileitungsgegner aus Salzburg und Oberösterreich vereinen sich
SALZBURG. Johann Zahlberger kämpft mit seiner Schutzgemeinschaft seit 1998 gegen den Bau einer 110-kV-Freileitung im Innviertel. Franziska Zimmer und Veronika Walchshofer führen ebenfalls seit vielen Jahren ähnliche Initiativen im Traunviertel bzw. im Mühlviertel an.
Am Montag gaben die Oberösterreicher ihren Zusammenschluss mit dem Salzburger Verein Fairkabeln bekannt. Sie firmieren ab sofort als Außenstellen. Auch die Urgesteine der IG Erdkabel aus dem Flachgau sind mit im Boot.
Fairkabeln gibt es seit vier Monaten, federführend ist der ehemalige Erfolgsunternehmer Franz Fuchsberger. In mehreren Demonstrationen bewiesen die Erdkabel-Befürworter Tatkraft. Zuletzt fand eine Kundgebung rund um die Festspieleröffnung viel Aufmerksamkeit. Prominente Fürsprecher wie Rallye-Dakar-Sieger Matthias
Walkner werden.
Fuchsberger will weiterwachsen: „Wir möchten, dass alle Vereinigungen zwischen Götzis in Vorarlberg und Poysdorf in Niederösterreich Fairkabeln beitreten.“Eine starke Stimme statt vieler zersplitterter Gruppen, so lautet das Credo. Mit steigenden
konnten
gewonnen
Mitgliederzahlen soll auch der politische Einfluss wachsen. „Letztlich ist es eine politische Entscheidung, ob Starkstromwege über oder unter der Erde geführt werden“, sagt Fuchsberger.
Die Bewegung – derzeit habe man die E-Mail-Adressen von rund 10.000 Unterstützern – hat eine klare Zukunftsvision: „In 50 Jahren soll Österreich gänzlich frei von Freileitungen sein.“Die Erdverkabelung sei Stand der Technik, die Freileitung schädige das Landschaftsbild und die Gesundheit der Bürger, sagt Franz Köck, Vizeobmann der IG Erdkabel. Eine wichtige Weichenstellung sei die 380-kV-Salzburgleitung. Die Verbund-Tochter APG hat mit den Arbeiten für eine Freileitung begonnen, Fuchsberger und Co. hoffen auf eine Aufhebung des Baubescheids. Es laufen mehrere Gerichtsverfahren.
„Alle Initiativen zwischen Götzis und Poysdorf einsammeln.“