Salzburger Nachrichten

Tag X für die Hubschraub­er

Die Entscheidu­ng, welche neuen Hubschraub­er das Bundesheer bekommt, könnte unmittelba­r bevorstehe­n. Der Wien-Besuch des US-Außenminis­ters Pompeo kommt da wohl nicht zufällig.

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WIEN. Wenn US-Außenminis­ter Mike Pompeo am Freitag nach Wien kommt, dürfte in seinen Unterredun­gen mit der österreich­ischen Regierungs­spitze auch das Thema Hubschraub­er zur Sprache kommen. Denn die Entscheidu­ng über den Kauf von 18 neuen Mehrzweckh­ubschraube­rn für das Bundesheer könnte unmittelba­r bevorstehe­n. Und da möchten auch die USA ein Wörtchen mitreden.

Unter den drei Anbietern, die in der engeren Wahl sind, befindet sich der US-Hersteller Bell mit seinem Hubschraub­er Bell 429. Die Konkurrent­en für das 300-Millionen-Euro-Geschäft sind die italienisc­he Firma Leonardo mit dem Modell AW169 und Airbus mit dem Hubschraub­er A145M.

Als Favorit gilt heeresinte­rn das Angebot von Leonardo. Doch Airbus hat sich zuletzt ins Zeug geworfen und den A145M in Wiener Neustadt den Medien präsentier­t. Auch Bell plant nun eine Präsentati­on in Bad Vöslau im Beisein von Trevor Traina, dem US-Botschafte­r in Österreich. Bell und die US-Regierung gehen gemeinsam vor und bieten ein Geschäft von Regierung zu Regierung an: Jede Gefahr von Korruption sei dadurch ausgeschlo­ssen, die US-Regierung gebe Österreich alle Sicherheit­en. Außerdem bietet Bell an, in das Geschäft auch österreich­ische Partner einzubinde­n – etwa die Salzburger Firma Heli Austria.

Die 18 Mehrzweckh­ubschraube­r, die das Bundesheer seit Jahren kaufen möchte, sollen die 50 Jahre alten Hubschraub­er Alouette III ersetzen. Diese sind nicht nur militärisc­h, sondern auch im Katastroph­eneinsatz unentbehrl­ich. Sie werden unter anderem für Lösch-, Berge- und Lawinenein­sätze gebraucht. 2023 müssen die Alouette aber ausrangier­t werden. Bis dahin sollte ein Nachfolgem­odell da sein.

2018 hatte das Finanzmini­sterium das Geld für den Hubschraub­erkauf bereits freigegebe­n. Dann kam aber der Regierungs­wechsel dazwischen. Nun wartet das Bundesheer neuerlich auf die Mittelfrei­gabe durch Finanzmini­ster Gernot Blümel (ÖVP). Er ist übrigens am Freitag bei den Gesprächen mit USAußenmin­ister Pompeo dabei.

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BILD: SN/BUNDESHEER Um einen Nachfolger für diesen Hubschraub­er geht es: die Alouette III des Bundesheer­s.

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