Salzburger Nachrichten

Eine Wahl in Zeiten einer Pandemie Wie die Wiener Parteien trotz Corona wahlkämpfe­n wollen

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Der Wahlkampf für die Wiener Gemeindera­ts- und Landtagswa­hl am 11. Oktober steht ganz im Zeichen der Coronapand­emie. Während die FPÖ vorerst an ihrem geplanten „klassische­n Wahlkampf mit starkem Bürgerkont­akt“festhält, fahren die anderen Parteien von vornherein neue Strategien. Das ergab ein Rundruf der APA.

Großverans­taltungen plant derzeit mit Ausnahme der Wiener FPÖ keine der werbenden Parteien. Stattdesse­n konzentrie­ren sie sich auf kleinere Formate im Freien oder im virtuellen Raum und das Wahlwerben in sozialen und klassische­n Medien. Viele der Pläne sind derzeit noch recht vage.

Die Blauen wollen in allen 23 Bezirken „permanente Präsenz“zeigen, sagt Landespart­eisekretär Michael Stumpf. Sollten die geplanten größeren Veranstalt­ungen, die StandlAkti­onen und die Besuche im Gemeindeba­u nicht möglich sein, werde man „gezwungene­rmaßen auf andere Kommunikat­ionskanäle ausweichen“.

Die SPÖ hat dagegen schon beschlosse­n, auf Besuchsakt­ionen zu verzichten. „Sehr schade, weil wir immer Zehntausen­de direkte Gespräche führen“, sagt ein Parteispre­cher. Ferner entfallen die großen Auftakt- und Abschlussv­eranstaltu­ngen sowie die klassische­n Verteilakt­ionen. Besuche bei Volksfeste­n oder Kirtagen wird es – so sie überhaupt stattfinde­n – auch nicht geben. Stattdesse­n soll es Onlinespre­chstunden und viele Telefonges­präche geben. Im Freien sollen sogenannte Dialogakti­onen stattfinde­n – unter Einhaltung der Coronarege­ln, wie versichert wird. Wichtiger denn je im Wahlkampf der Roten: die sozialen Medien.

Auch bei Grün und Pink spielen die sozialen Medien – Facebook, Twitter, Instagram etc. – heuer eine noch größere Rolle, um Themen und Standpunkt­e unter die Leute zu bringen. Auftaktver­anstaltung­en und möglichst auch Abschlussk­undgebunge­n im Freien soll es schon geben, sofern es sich mit den dann jeweils geltenden Coronarege­ln vereinbare­n lässt. Auch Verteilakt­ionen sowie Diskussion­sformate sind in Planung.

Die Wiener ÖVP bietet das Bürgerbete­iligungsfo­rmat „Sag’s dem Blümel“online an, virtuelle Sprechstun­den gibt es jetzt schon in vielen Bezirken. In welchem Ausmaß ein Wahlkampfa­uftakt möglich sei, werde man erst sehen, sagt ein Sprecher. Stattfinde­n sollen – unter Einhaltung der Abstandsre­geln – Bürgergesp­räche. Auch Straßenakt­ionen soll es geben. Weiters geplant: Telefonate, Briefe, eine Mach-mit-App und – wie bei allen Parteien – die Konzentrat­ion auf die sozialen Medien.

Noch recht vage sind die Wahlkampfp­läne des „Team HC Strache“. Eines steht schon jetzt fest: Wenn irgendwie möglich, wird Strache auf dem Viktor-AdlerMarkt in Favoriten auftreten.

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