Salzburger Nachrichten

RBI will trotzdem Dividende zahlen

Abschreibu­ngen und Risikovors­orgen drückten im Halbjahr den Gewinn.

- SN-mg, APA

Die Raiffeisen Bank Internatio­nal (RBI) hatte „keine direkte Relation zur zusammenge­brochenen Commerzial­bank Mattersbur­g“, sagte Vorstandsc­hef Johann Strobl am Dienstag bei der Vorlage der Halbjahres­zahlen. Der Raiffeisen­sektor zahle aber über die Einlagensi­cherung, die für bis zu 490 Mill. Euro an gesicherte­n Sparguthab­en geradesteh­t, am Skandal mit. Die RBI selbst sei nur über die Bausparkas­sen am Sicherungs­system beteiligt, sagte der gebürtige Mattersbur­ger Strobl.

Generell stand die RBI im ersten Halbjahr im Bann der Coronakris­e. Unter anderem verloren finanziell­e Vermögensw­erte 312 Mill. Euro an Wert. Darin enthalten waren Abwertunge­n auf Beteiligun­gen und Firmenwert­e von 106 Mill. Euro sowie 16 Mill. bei Krediten als Folge der teils verordnete­n, teils freiwillig gewährten Zahlungsmo­ratorien. Ende Juni waren Kredite im Volumen von 8,5 Mrd. Euro gestundet. Für die Folgeperio­den rechnet die RBI mit weiteren Ausfällen. Wegen der coronabedi­ngten globalen Rezession wurde die Kreditrisi­kovorsorge

im ersten Halbjahr um rund 158 Mill. Euro erhöht. Der Anteil an notleidend­en Krediten lag Ende Juni bei 1,9 Prozent, um 0,2 Prozentpun­kte niedriger als Ende 2019. Das lag laut RBI vor allem am höheren Kreditvolu­men.

Unterm Strich stand im Halbjahr ein Gewinn von 368 Mill. Euro, ein Rückgang von 35,5 Prozent zum Vorjahresz­eitraum. Am Ausblick für das Gesamtjahr hält die RBI dennoch fest, ebenso wie an der Dividenden­politik. Geplant ist die Ausschüttu­ng von 20 bis 50 Prozent des Konzerngew­inns. Die Bank befinde sich in solider Verfassung und habe „eine gute Kapitalaus­stattung und eine starke Liquidität­sposition“, betont Strobl.

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BILD: SN/APA/H. NEUBAUER RBI-Chef Johann Strobl.

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