Betagtes Paar lag tot in einem Wohnhaus
Tragödie im Weinviertel: Eine defekte Gastherme könnte die Unfallursache gewesen sein.
Ein Mann (83) und eine Frau (78) wurden am Dienstag leblos im Schlafzimmer eines Wohnhauses in Maisbirbaum in der Gemeinde Ernstbrunn (Bezirk Korneuburg) aufgefunden. Es handle sich um ein betagtes Paar, das in einer Lebensgemeinschaft gelebt habe, sagte Johann Baumschlager, Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich. „Die Tatortgruppe ist vor Ort. Da die Todesursache ungeklärt ist, wurde eine Obduktion der Leichen angeordnet. Es gibt keine Spuren, die auf ein Gewaltverbrechen hinweisen.“
Die Haustür sei von innen versperrt gewesen. Es gebe keine Einbruchsspuren, der Schlüssel sei innen gesteckt, so Baumschlager. Die Polizei wollte weder einen tragischen Unfall noch einen gemeinschaftlichen Selbstmord ausschließen. Als mögliche Unfallursache komme eine Kohlenmonoxidvergiftung von der in dem Wohnhaus installierten Gastherme infrage. Das Paar dürfte bereits mehrere Tage leblos in dem Haus gelegen haben, Angehörige hatten Dienstagvormittag Alarm geschlagen.
Die Freiwillige Feuerwehr Ernstbrunn wie die Ortsfeuerwehr Maisbirbaum waren vor Ort. „Wir wurden angefordert, weil wir ein Gasmessgerät
haben“, sagte Kommandant Mario Lippert. Horst Gangl, Bürgermeister der Gemeinde im Weinviertel, kannte eigenen Angaben zufolge das Paar „vom Sehen“, sprich von Veranstaltungen und vom Einkaufen. „Es waren zwei nette Menschen. Sie waren ruhig und angenehm. Die beiden waren immer ordentlich, es gab nichts Auffälliges“, sagte der Ortschef. Er ärgere sich über Internetberichte von Boulevardmedien und sozialen Netzwerken, wo über ein Verbrechen spekuliert wurde.
Der Pensionist und seine Lebensgefährtin sollen den Bungalow nur im Sommer als Zweitwohnsitz beziehungsweise Ferienhaus genutzt haben. Hauptwohnsitz des Paares war eine Wohnung in Tulln.