Salzburger Nachrichten

Urlaub im Pinzgau mit den Öffis

- 1070 Wien

Angeblich strebt die Politik an, dass mehr Urlaubsrei­sen mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln angetreten werden. Angeblich bemüht sich die Politik um Verbesseru­ng des Angebots im öffentlich­en Verkehr. Die Realität sieht anders aus. Ich beschreibe hier ein Erlebnis im Rahmen eines Urlaubs in LeogangHüt­ten.

Das Hotel bietet Abholung vom Bahnhof und im Pensionspr­eis ist ein Ticket für den öffentlich­en Verkehr im Pinzgau inkludiert. Das geht einigermaß­en von Montag bis Freitag, noch ein wenig am Samstag, aber schlecht am Sonntag.

Denn man ist auf den Bus angewiesen.

Nicht weit von Leogang, aber mit Umsteigen in Saalfelden erreicht man Weißbach bei Lofer mit einer interessan­ten Klamm. Oder soll ich besser sagen: sollte man erreichen können. Denn das klappt nicht. Weil der Bus Zell am See–Salzburg, den man benutzen müsste, den Anschlussb­us aus Hochfilzen, mit dem man aus Leogang nach Saalfelden fährt, nicht abwartet. Konkret: Donnerstag, 16. Juli: Der Bus aus Hochfilzen musste beim Kreisverke­hr länger warten, da konnte man gerade den Bus nach Salzburg abfahren sehen. Zwei Minuten hätten gereicht, aber das wollte der Fahrer nicht abwarten.

Freitag, 17. Juli: dasselbe

Spiel. Als der Bus die Zufahrt zum Busbahnhof Saalfelden erreichte, kam der Bus nach Salzburg gerade aus der Ausfahrt. Und weg war er. Am selben Tag nachmittag­s warteten wir auf den Bus nach Leogang. Da konnten wir beobachten, dass der Bus aus Leogang gerade ankam und die Türen öffnete – im selben Augenblick schloss der Fahrer des Busses nach Salzburg die Tür. Und war weg.

Montag, 20. Juli: exakt dasselbe Spiel wie freitags. Als der Bus die Zufahrt zum Busbahnhof Saalfelden erreichte, kam der Bus nach Salzburg gerade aus der Ausfahrt. Weg war er.

Natürlich könnten sich die Verantwort­lichen bei Postbus überlegen, wie man den Fahrplan gestalten könnte, aber das wäre Arbeit und erforderte Denkarbeit. Und so komme ich zum Schluss, der schon gilt, seit ich öffentlich­en Verkehr benutze. Bitte fahren Sie nicht mit dem öffentlich­en Verkehrsmi­ttel. Jeder Fahrgast stört unseren Betriebsab­lauf. Und sollte jetzt die Ausrede kommen, der Bus müsste seinen Fahrplan einhalten, dann frag ich mich, warum Busse auch manchmal Verspätung haben.

Im Übrigen scheint die Verbindung, die man wegen des Verhaltens der Fahrer nicht benutzen kann, im Internet als empfohlene Verbindung auf. Robert Brunner,

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