Maskenpause entzweit die Sozialpartner
In der Debatte um eine bezahlte Maskenpause im Handel wirft WKO-Handelsobmann Rainer Trefelik der Gewerkschaft einen Systembruch in der Sozialpartnerschaft vor. „Ich verstehe nicht, warum das auf die parlamentarische Ebene muss. Ich schreibe das ein bisschen dem Sommerloch zu“, sagte Trefelik am Dienstag.
Nach der Forderung der Gewerkschaft GPA-djp nach einer Maskenpause hat SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner angekündigt, einen entsprechenden Antrag für eine gesetzliche Maskenpause im Nationalrat
einbringen zu wollen. Solche Gespräche fänden sonst zwischen den Sozialpartnern statt, sagte Trefelik. In dem Fall hat die Arbeitgeberseite, von Handelsverband bis Wirtschaftskammer, der Forderung der Gewerkschaft (15 Minuten Pause nach zwei Stunden mit MundNasen-Schutz) aber bereits eine Absage erteilt. Die wenigsten Betriebe hätten so durchgehend Kundenfrequenz, dass die Beschäftigten die Maske immer tragen müssten.
Rendi-Wagner hat am Dienstag scharf auf die ablehnende Haltung von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) reagiert. „Frau Schramböck, haben Sie schon einmal acht Stunden lang bei über 30 Grad mit Maske gearbeitet?“, fragte die SPÖ-Vorsitzende in Richtung der Ministerin. Das Vorgehen der Bundesregierung sei ein „unwürdiges Schauspiel“. Die Pause alle zwei Stunden für 15 Minuten sei „das Mindeste, was wir den Menschen, die auch in der Coronakrise tagtäglich für uns alle in den Supermärkten, im Tourismus oder in Postfilialen vollen Einsatz zeigen, zugestehen müssen“. Schramböck hatte gesagt, sie verstehe die Bedenken von Wirtschaft und Handel. Unternehmen dürften jetzt nicht belastet werden. Es sei eine „Unzeit“, das jetzt zu verlangen.